Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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und 3. Juli 1794 das Kreisamt Judeuburg seine Bescheide 
über den Plan des neuen Schnlhanses abgegeben und am 
9. September desselben Jahres die Errichtung desselben aus 
Holz gestattet hatte, kam es im Frühjahr 1795 zur Vollendung. 
Unterdessen war ein Wechsel in der Person des Lehrers 
eingetreten. Ob Johann Findenigg nach Schladming über¬ 
siedelte, ist unbekannt, wenigstens führt seinen Namen die 
dortige Schnlchronik nicht ans. Das Kreisamt Judenburg 
erließ am 22. Juni 1792 folgendes Schreiben an den Pastor 
zu Ramsau: 
„Ueber eine von dem Pastor zu Schladming hierorts 
eingelangte Beschwerde, daß die Gemeinde auf der RamSau 
ihren nach Schladming berufenen Schullehrer Johann Fin¬ 
denigg nicht eher entlassen wolle, bis nicht dessen Nach¬ 
folger gehörig unterrichtet und geprüft worden ist, trägt man 
demselben hiemit anf, binnen 8 Tagen hieher die Anzeige 
zu machen, wann der gegenwärtige Schnlknrs unter gedachtem 
Johann Findenigg zu Ende geht, worauf derselbe der weiteren 
diessnlligen fresämtlichen Entscheidung Verständiget werden 
wird. — K. Kreisamt Judenburg den 22. Juni 1792. 
I. v. Aicheran." 
Am 7. Juli darauf kam die von der Gemeinde Ramsau 
erwartete kreisämtliche Entscheidung in dem Sinne, daß der 
Lehrer Findenigg bis zum Ausgange des lausenden Schnlknrses 
oder so lauge in Ramsau zu bleiben habe, bis ein anderer 
geprüfter Lehrer an seiner Statt den Schuldienst antrete. An, 
1. September 1792 wurde Thomas Tritscher, gebürtig 
aus dem Ramsbergergnte in Ramsau, als Schullehrer ange¬ 
stellt, nachdem er sechs Wochen in Jndenbnrg unterwiesen, ge¬ 
prüft und mit dem Austellungsfähigkeitszeuguiß entlassen worden 
ivrnr. ^ Dieser Mauu, der Stammvater einer rechten Schul- 
lchrcrfamitie, ward ein persönlicher inniger und warmer Freund 
des Wohlthäters und Besorgers der evangelischen Kirche in 
Oesterreich: Jo H. Tob. Kießling, der ihn fast in allen Briefen 
nur feinen theuren Jonathan zu nennen' pflegte. Tritscher 
war vielfach der Vermittler bedeutender Bücherfcndmigen von 
der christlichen Gesellschaft, und, selbst ein gründlicher Kenner 
i es■ btblticheu Wortes, zog er in seinem Unterricht ein Jugend- 
gejchlecht heran, das gewurzelt im Grunde des göttlichen 
Wortes, weniger durch Mannigfaltigkeit der Kenntnisse, 
als durch Festigkeit und Schlichtheit des Sinnes und un- 
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