Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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geleitete Schule im Dorfe Wald, die evangelischen Kinder finden 
sich in der „Volksschule Unterwald" ein und es hat nie an 
treuevangelischem Geiste gemangelt in der nun erweiterten Art 
des Jugendunterrichtes. 
Am 30. Juni 1873 verließ Lehrer Scheithauer seine 
Stelle zu Wald, um einem an ihn ergangenen Rufe nach 
Württemberg zn folgen. Zu seinem Nachfolger wurde mit 
Dekret des H. steierm. Landesschulrathes vom 5. Juni 1873 
Z. 2517 der bisherige Lehrer zu Roitham, evang. Gemeinde 
Scharten in Oberösterreich, Johann Hochhäuser ernannt, 
welcher seit dem 25. Juli 1873 als ein von seinen Vorge¬ 
setzten geschützter, von den Kollegen geachteter und von Kindern 
und Eltern geliebter Schulmann wirkt und besonders auch mit 
Ertheilnng des Religious - Unterrichtes den fortwährend in 
Anspruch genommenen Pfarrer und Senior vertritt, so wie in 
der Pflege des Kirchengesanges sich den Dank der Gemeinde 
erwirbt und sichert. — 
2. Gaishoru. Hier bestand eine evangelische „Schule" 
bereits 1845, doch hatte der Lehrer in der Stellung eines 
exponirten „Gehilfen" des Lehrers zu Wald die evangelischen 
Kinder in Gaishorn und in Bärudors je drei Tage in 
der Woche zu unterrichten. 
Im Jahre 1845 hatte der aus Sachsen gebürtige ehe¬ 
malige Schneidergeselle Johann Hartmann, unterstützt 
von der Freigebigkeit evangelischer Glaubensgenossen in Gra; 
(Mor. R. v. Horstig, Kirste n. A.) den Präparandenkurs in 
der Landeshauptstadt absolvirt und ertheilte nun privatim, 
ohne jede amtliche Bestätigung oder Genehmigung, gegen meist 
in Naturalien bestehende freiwillige Gabe» zu Gaishorn im 
Friesnerhanfe und in Bürndorf beim Handlos den evaugel. 
Kindern Unterricht mit ziemlich befriedigendem Erfolg. Leider 
war ihm die Kunst des Orgelfpielens fremd geblieben und 
mußte die von Wald nach Gaishorn geschenkte Orgel noch 
immer stumm bleiben, außerdem wollte der Gemeinde ein 
starker Hang zum Trinken an ihrem Lehrer nicht gefallen und 
Hartmann wurde 1848 mit einer Abfertigung enthoben. Seine 
Stelle wurde im Spätherbst 1848 mit senioratlicher Genehmigung 
mit der Person des eben absolvirten Lehramtskandidaten Jo¬ 
hann Karl Nadler (gegenwärtig Oberlehrer an der kons. 
ev. Schule zu Eferding) besetzt, welcher bis 1851 in der üb-
	        
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