Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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ständig eingefriedeten Theil des sogenannten „Mosergartens", 
400 Quadrat-Klafter groß und sehr günstig gelegen. Derselbe, 
ein hochherziges Geschenk brüderlichen Gemeinsinnes, ist seither 
mit einer Mauer rings umgeben, von welcher drei Seiten die 
Gemeinde, die vierte Herr ü. Gasteiger erbaut hat, welcher 
neben diesem Friedhofe sich eine prächtige Billa errichtete. 
Am Charsreitag 1861 wurde in den Räumen des alten 
Nonnenklosters und Bischof-Schlosses Göß evangelischer Gottes¬ 
dienst — in den Abendstunden — gehalten, seither fand ein 
solcher ans Mangel an einem geeigneten Platz in Leoben nicht 
mehr statt bis znm 25. März 1880. Etwa gelingt« in nicht 
zu ferner Zeit, den längst gehegten Plan der Erbauung eines 
Kirchleins mit eigener Kraft und brüderlicher Hilfe ins Werk 
zu setzen. Uuterdeß besuchten die Leolmer Glaubensgenossen die 
entfernte Kirche zu Wald, fanden sich in Zeltweg ein, ober 
vereinigten sich mit ben Evangelischen in Bruck, bie Predigt 
bes Evangeliums zu hören itub ihrem religiösen Bebürsnisse 
zu genügen. 
Außerhalb ber Stabt Bruck a. M. liegt reizend auf 
einer mäßigen Anhöhe bas „Lichtensteinerschlößcheu." In bem- 
selben besinbet sich eine Kapelle, bie das wechselvolle Geschick 
ber evangelischen Kirche in Oesterreich reichlich mit erfahren 
mußte. Von den Evangelischen erbaut, wurde sie unter ber 
Gewalt ber Gegenreformation verlassen, kam barauf in bett 
Besitz bes Fürsten von Lichtenstein, ber bas Gebetube als 
Jagbschloß benützte unb bie Kapelle zur katholischen Kirche 
machte. Daraus gelangte sie in bie Hände eines Privaten, 
ber sie zur Remise machte unb bann zerfallen ließ. Nach 
diesem Geschicke überging bie Kapelle in ben Besitz bes Kauf¬ 
manns I. Kaiser aus Graz, ber sie 1859 auf eigene Kosten 
zu einer schönen evangel. Kirche einrichtete, mit einem hübschen 
Altarbilbe (Jesus unb bie Samariterin am Jakobsbrtmuen) 
versah, mit Kirchenstühlen ausstattete unb das Thürrnchcn mit 
Gußstahlglocken ausrüstete. Am 26. Oktober 1859 wurde 
bie Kirche burch Superintendent Franz (H. C.) ans Wien 
unter Assistenz der Pfarrer Soedel ans Graz (A. C.) unb 
Remter ans Allhau in Ungarn (A. E.) feierlich eingeweiht. 
Am Sonntag Oenli 1861 und an Christi Himmelfahrt des¬ 
selben Jahres wurden bort von Pfr. Kotschy in Walb, zu 
Weihnacht 1861 von dem württemb er gischen Theologen Viktor 
Luithlen unb noch zu Weihnacht 1862 von Psr. Schmidag
	        
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