Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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scheiterte auch diesmal, besonders an dem Umstande, daß zu 
Gaishorn seit 1856 ein Friedhof bestand und ein solcher, mit 
einem schönen großen Kruzifix versehen, 1857 auch neben dem 
Schlosse Grünbühl errichtet worden war. So banden die 
beiderseits bestehenden Friedhöfe an die alten Kirchenorte. Nun 
schritt die Gemeinde an die Wiederherstellung des früher be* 
nützten Betsaales. Abermals ließ Math. Schupser sen. die 
Kirchenbänke auf eigene Kosten fertigen; die übrige Einrichtung, 
wobei zum Altar theilweise Material ans dem abgebrochenen 
Schladminger Bethaus in Verwendung kam, und eine Empore 
für die künftige Orgel kostete 2400 fl., wovon die Filialge- 
meinde selbst ein Viertel, die Muttergemeinde mit den Schwester- 
gemeinden das zweite Viertel und die noch fehlende andere 
Hälfte der Gustav-Adolf-Verein bestritt. Bis zur völligen 
Wiederherstellung des neuen Betsaales (1862—1865) mußten 
die Gottesdienste in der geräumigen Gesindestube des Schlosses 
abgehalten werden, doch erst am 27. Mai 1869 erfolgte bei 
Gelegenheit der hier abgehaltenen Jahresversammlung des 
steierm. Zweigvereines der Gustav-Adolf-Stiftung die Ein¬ 
weihung des restanrirten unb abermals mit einem Harmonium 
ausgestatteten Betsaales burch ben zu biefem Akte vom Sup. 
Guuesch belegirten Senior Mücke ans Schlabming. Das 
Harmonium ist ein Geschenk ber Prinzessin Elise v. Hohenlohe- 
Schillingsfürst, welche 130 fl. bazu spendete unb der Gemeinde 
auch eine Gabe von 240 fl. ans der Hand I. M. der Königin- 
Witwe Elisabeth von Preußen vermittelte. 
d. Die Diaspora. Ramsan, Schladmmg und Gröb- 
ntittg sind enggeschlossene, abgegrenzte Gemeinden, dafür hat 
Wald auf einem Gebiete von etwa 100 Quadrat-Meilen eine 
große Zahl weit zerstreuter Gemeindeglieder, eine große 
„Diaspora". In den letzten 2 Jahrzehnten, von 1860 bis 
1880 hat sich der Gemeinde in ihrer Diaspora ein großer 
Zuwachs aufgethan, sowohl in der Seelenzahl, als in der 
räumlichen Ausdehnung des Seelsorgebezirkes, damit freilich 
auch an Ansprüchen auf die Arbeitskraft ihres Pfarrers. 
Um das Jahr 1847 befanden sich außer den etwa 40 
Seelen zählenden Holzarbeitern im Gößgraben bei Leoben nur 
ganz wenig evangelische Familien oder einzelne Glaubensge¬ 
nossen in Eisenerz, Vorderuberg, Leoben, St. Stefan, Knittel¬ 
feld und Judenburg. Durch das Aufblühen der Eisenindustrie 
wurden aber immer mehr evangelische Arbeiter und Beamte
	        
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