Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

134 
Tochter Anna, verwitwete Oesterlein, Eisenwerksbesitzerin zu 
Lilienfeld. Im Jahre 1843 kam es in den Besitz des Mathias 
Schupfer, Zwiertnersohn zu Reitthal, der es später gegen das 
väterliche Besitzthum seinem Vater Mathias Schupser sen. in 
Tausch gab, von welchem es nach dessen 1876 erfolgten Tode 
an seinen Sohn Engelbert Schupser gelangte. 
. Schon beim Ankaufe des Schlosses im Jahre 1843 
dachte Schupser jun. an die Möglichkeit, mit Einrichtung eines 
Raumes für gottesdienstliche Versammlungen im Falle der Er¬ 
forderniß den evangelischen Glaubensgenossen einen guten Dienst 
zu leisten. Dies Erforderniß sollte bald sich einstellen, denn 
der Betsaal in Gaishorn zeigte sich für die auf 540 Seelen 
angewachsenen Evangelischen im Palteuthal längst als nicht aus¬ 
reichend. Zudem waren die Gaishoruer für eine Vereinigung 
der Ober- und Unterpalteuthaler Evangelischen zu einem ge¬ 
meinsamen Kirchenbau in Trieben uicht zu stimme» und es 
erfolgte die Trennung der Gemeindeglieder im unteren (west¬ 
lichen) Paltenthal von der Filiale Gaishorn. Es wurde eine 
Filiale Grünbühl koustituirt. — Ein 8 Klafter langer, 
5 Klafter breiter und 4 Klafter hoher, lichter Saal im Schlosse 
Grünbühl wurde vom Besitzer M. Schupser jun. zur Ver¬ 
fügung gegeben und dessen Benützung als Betsaal der Filial- 
gemeinde servitutrechtlich sichergestellt. Schupser sen. ließ auf 
eigene Kosten die Kirchenbänke herstellen und ein Altarbild 
wurde von seinem Bruder David Schupser, vulgo Wirth, im 
Gries (Wald) gewidmet. Das Uebrige schasste die Gemeinde 
bei. — Am 16. September 1855 wurde der'Betfaal durch 
den Superintendenten Ernst Paner aus Wien eingeweiht. 1856 
wurde ein vollständiger Altar um 560 fl. ausgestellt und die 
Muttergemeinde stattete ihre jüngste Tochter mit einem von 
Alexandre in Paris gebauten Harmonium im Werthe von 
70 fl. aus. 
Am 6. November 1860, dem Todestage Gustav-Adolss, 
brannte das herrliche, mächtig dastehende Schloß Grünbühl 
vollständig ab; die schönen Werke der alten Stukkaturkunst 
wurden größtenteils zerstört, die alten Prunksäle stürzten ein 
und auch der Betsaal sammt seiner Einrichtung ward ein 
Opfer des unwiderstehlich raffenden Elementes. Die Filiale 
Grünbühl hatte nun wieder zu ihren Gottesdiensten keinen 
Ort. Da kam abermals der Gedanke an einen gemeinsamen 
Kirchenbau in Trieben in Erwägung, allein die Ausführung
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.