Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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b. Die Schule in Gleim in g. Schon seit 1777 
bestand in dem nahen Dorfe Pichl eine katholische Schule, die 
bis 1817 von den Kindern der zahlreichen hier ansässigen 
Evangelischen besucht wurde. Um 1817 wurde aber nach Aus¬ 
sage noch lebender Gemeindeglieder, die damals Schüler waren, 
das bisherige gute Einvernehmen durch mancherlei Reibungen 
zwischen den Schülern und auch zwischen bereu Eltern vielfach 
gestört und die Evangelischen beschlossen im Einvernehmen mit 
der Bezirksbehörde bie Errichtung einer eigenen evangelischen 
Schule in bent Dorfe Gleiming. 
Im Jahre 1817 feierte bie Gemeinde Schladming ein 
fröhliches Dank- und Freudenfest über die reichgesegnete Ernte, 
mit welcher dieses Jahr nach der mageren Fechsung von 1816 
gesegnet war, und am Festtage beschlossen bie Vorsteher der 
Schlabminger Kirchengemeinde mit ben in Pichl-Preuuegg unb 
ben nahe gelegenen Ortschaften wohnenben evangelischen Fami¬ 
lienvätern bie Errichtung biefer Schule. Das hölzerne Klocken¬ 
häusel wurde erst gemiethet und später angekauft mit der Be¬ 
dingung, baß bas Hans im Falle ber Auslösung der Schule 
wieder um ben Kaufpreis an den ursprünglichen Besitzer ober 
dessen Nachfolger zurückzukommen habe. 
Der erste Lehrer an der so begründeten Nothschule war 
Franz Schwaiger, ber wegen Kränklichkeit vom Lehramt 
in Schlabming enthoben und hier weiter verwendet wurde, 
e aber schon ant 18. Februar 1820 im Alter von 47 Jahren 
starb. — Sein Nachfolger wurde Jakob Haselauer, der 
ehebem als Schneibergeselle ben äußeren Menschen zu Reiben 
verstand, nun aber mit Lust und Freudigkeit ber inneren Aus- 
bilbuitg desselben sich zuwandte. Er übernahm das Lehramt 
in Gleiming 1820 unb bereitete sich zugleich auf ben Präpa- 
ranbenkurs vor, den er zu Linz mit dem besten Erfolg abfol- 
uirte, wozu bie Kosten von ben Gleiminger Bauern vorschu߬ 
weise getragen wurden. Haselauer wirkte an dieser Schule 
bis zum Jahre 1834, in welchem er an die Schule zu Jebeu- 
stein, evang. Gem. Scharten in Oberösterreich, überging, wo 
er in hohem Alter heimgegangen ist. — Wolfgang Stär¬ 
linge r war ein Zeugweber feines Zeichens, gebürtig aus 
Rnzenmoos in Oberösterreich. Seine Wanderwege hatten ihn 
nach Graz geführt und hier an der Quelle benützte er die 
gebotene Gelegenheit, den Präparaudenkurs zu absolviren. So 
ausgerüstet, übernahm er 1834 das Lehramt in Gleiming, um
	        
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