Volltext: Serbisches Tagebuch [34]

mit Bulgarien zu schassen — und wie hätte man 
es noch rascher erreichen können, als durch Stöße 
in die Blutadern des Landes: ins Morawatal 
und auf den Damm der Orientbahn, also Semen- 
dria und Belgrad? 
Die Serben hatten die Same und Donau ab 
gesperrt durch Stromhindernisse aller Art: ver 
senkte Schiffe; es waren französische und russische 
Minen zahllos verankert worden — nicht zu 
Feldern vereinigt, sondern tückisch zerstreut; die 
Serben, selbst ohne Schiffe, konnte» sich erlauben, 
die Fahrrinnen zu verseuchen. Die Minen 
schwammen in verschiedener Höhe, um möglichst 
bei jedem Wasserstand zu wirken; auf eine Flut, 
wie sie sich Anfang Oktober so plötzlich aus der 
Sawe goß (wodurch auch die Donau sich staute), 
war der Gegner freilich nicht gefaßt. Der Ver 
kehr saweaufwärts war abgeschnitten worden: 
das zweite Glied der Semliner Eisenbahnbrücke 
lag ganz im Wasser, die übrigen drei Glieder 
wenigstens mit je einem Ende; dann hatte der 
Feind an die Steinpfeiler Torpedos befestigt, 
die sich in Gelenken entsprechend dem Wasser 
stand bewegten. Minen und Torpedos sollten 
teils bei Berührung losknallen, teils waren sie 
durch Kabel mit Beobachtungsstellen verbunden, 
um im rechten Augenblick vom Ufer aus gezündet 
zu werden. (Drei solcher Minen gingen, bedient 
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