mit Bulgarien zu schassen — und wie hätte man
es noch rascher erreichen können, als durch Stöße
in die Blutadern des Landes: ins Morawatal
und auf den Damm der Orientbahn, also Semen-
dria und Belgrad?
Die Serben hatten die Same und Donau ab
gesperrt durch Stromhindernisse aller Art: ver
senkte Schiffe; es waren französische und russische
Minen zahllos verankert worden — nicht zu
Feldern vereinigt, sondern tückisch zerstreut; die
Serben, selbst ohne Schiffe, konnte» sich erlauben,
die Fahrrinnen zu verseuchen. Die Minen
schwammen in verschiedener Höhe, um möglichst
bei jedem Wasserstand zu wirken; auf eine Flut,
wie sie sich Anfang Oktober so plötzlich aus der
Sawe goß (wodurch auch die Donau sich staute),
war der Gegner freilich nicht gefaßt. Der Ver
kehr saweaufwärts war abgeschnitten worden:
das zweite Glied der Semliner Eisenbahnbrücke
lag ganz im Wasser, die übrigen drei Glieder
wenigstens mit je einem Ende; dann hatte der
Feind an die Steinpfeiler Torpedos befestigt,
die sich in Gelenken entsprechend dem Wasser
stand bewegten. Minen und Torpedos sollten
teils bei Berührung losknallen, teils waren sie
durch Kabel mit Beobachtungsstellen verbunden,
um im rechten Augenblick vom Ufer aus gezündet
zu werden. (Drei solcher Minen gingen, bedient
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