Volltext: Tagebücher, Biographie und Briefwechsel des oberösterreichischen Bauernphilosophen. Zweither Teil: Aus Konrad Deubler's Briefwechsel (1848-1884). (2)

Deubler und Duboe. 
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sonst so meisterhaft geschriebenen Artikel in der „Gegenwart“ 
bleibt doch in meinem Bewußtsein, daß ich daran ganz unschuldig 
bin, und daß Sie allein dafür einstehen müssen. — — Heute ist 
überhaupt ein merkwürdiger, inhaltsreicher Tag für mich: dam 
26. November feiere ich ja den Geburts- und Namenstag, den 
Jahrestag meiner Verurtheilung und auch wieder den Jahrestag 
meiner wiedererlangten Freiheit! Auch habe ich an eben diesem 
Tage vor drei Jahren meine Wirthschaft „ßZur Wartburg“ sammt 
der konomie in Lassern meiner Ziehtochter Anna übergeben. — 
Heute bekomme ich den 63. Geburtstag auf den Buckel. Noch bin 
ich gesund und wohlauf und lebe glücklich und zufrieden. — Jede 
Minute ist mir ein Glanzpunkt meines Glückes! Aber mit des 
Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten — so sei's 
denn: komme, was da wolle — „Das Leben ist doch schön!“ 
Duboc an Deubler. 
14. März 1877. 
— — Meine kürzlich erschienene Broschüre gegen die „Pro— 
testantische Kirchenzeitung“ werden Sie mittlerweile erhalten und 
hoffentlich verdaut haben. 
Deubler an Duboc. 
(041. Juni 1877.) — Ihnen habe ich es zu verdanken, daß 
ich diesen Winter unter die Vegetarianer gegangen bin. Ihre 
eigene Leidensgeschichte, die Sie mir bei unserem Ausfluge zum 
Gosau-See erzählt haben, hat mich so überzeugt, daß ich nun 
Fleisch und Kaffee ganz vermeide und nur selten eine Cigarre 
rauche, denn ganz kann ich den Tabak doch noch nicht entbehren. 
— Und jetzt bin ich gesünder denn je in meinem Leben! 
3. August 1877. 
Lieber guter Freund! 
Ich danke Ihnen aus vollem Herzen, daß Sie mir den 
Dr. M. (Stabsarzt) zugeschickt haben! Er ist mir ein lieber, 
prächtiger Sommergast. Da jetzt auf dem Felde die Ernte vorbei 
Dodel-Port, Konrad Deubler. II. 16
	        
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