Full text: Tagebücher, Biographie und Briefwechsel des oberösterreichischen Bauernphilosophen. Erster Theil: Konrad Deubler's Lebens- und Entwicklungsgang. (1)

Feuerbach's Heimgang. 
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menschenwürdigen Leben der Zukunft! Diese und ähnliche Ge— 
danken hatte ich in der Volkshalle zu Linz, bei all den schönen 
schwunghaften Reden.“ — Darin bekundet sich Deubler als wahrer 
Schüler Feuerbach's. Dieser hat in der That den Stier bei 
den Hörnern gepackt: ohne religiöse Aufklärung ist kein natür— 
licher politischer Fortschritt von Dauer denkbar. — 
Der Sommer ging zur Neige, mit ihm aber auch jene Sonne 
zur ewigen Ruhe, deren Strahlen über ein Jahrzehnt lang den 
Freundespfad Deubler's so wohlthuend und fruchtbringend erhellt 
und erwärmt hatten: am 13. September 1872 schied der große 
Feuerbach aus dem Leben, gab er seine Wesenheit an das All 
zurück, war er „vollendet“.*) 
In welcher Art Deubler sein Andenken hoch hielt, ersehen 
wir aus dem folgenden Kapitel und aus dem von 1872 ab 
datirenden Briefwechsel des Bauernphilosophen mit seinen alten 
und den nun zahlreicher werdenden neuen Freunden. 
*) Leider ist der Brief, den Deubler nach Empfang der Todesanzeige 
an die Hinterlassenen Ludwig Feuerbach's gerichtet, für den Herausgeber 
nicht mehr erhältlich gewesen, sondern wahrscheinlich für immer verloren 
gegangen. Es liegen daher keinerlei direkte Kundgebungen mehr vor, 
welche uns von der Stimmung unterrichten könnten, die unmittelbar nach 
Feuerbach's Tode beim Primesberger Philosophen Platz gegriffen.
	        
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