Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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archie absieht, wird ein Vordringen unsererseits auf montene¬ 
grinisches Gebiet nicht stattfinden. Sollte Montenegro uns aber an¬ 
greifen, so werden unsere Militärs mit Rücksicht auf die italienischen 
Befürchtungen dessenungeachtet von einer Besitzergreifung des Lov- 
cen absehen. Euer Exzellenz wollen bei dieser Gelegenheit Marquis 
di San Giuliano neuerdings zur Erwägung geben, ob er nicht in 
Cetinje seine Ratschläge zur Neutralität wiederholen wolle. 
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Ich telegraphiere an Herrn von Mérey wie folgt: 
(Telegramm sub i) 
Vorstehendes zur Mitteilung an Herrn von Jagow. 
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Graf Szécsen an Grafen Berchtold 
Telegramm Nr. 155 Paris, den 4. August 1914 
Aufg. i Uhr 40 M. p. m. 
Eingetr. 9 Uhr •/. a. m. 5-/8. 
Chiffre 
Herr Margerie ließ heute Grafen Somssich zu sich bitten, um 
ihn zu fragen, ob die der französischen Regierung zugekommene 
Nachricht wahr sei, daß österreichisch-ungarische Truppen den Be¬ 
fehl erhalten hätten, sich nach der französischen Grenze zu begeben. 
Ministerpräsident ließ mich bitten, diesbezüglich bei Euer Ex¬ 
zellenz anzufragen. 
Graf Somssich, durch diese unerwartete Frage überrascht, ant¬ 
wortete, von einer solchen Maßregel nichts zu wissen, sagte aber zu, 
daß wir in Wien anfragen werden. 
Ich habe Grafen Somssich neuerlich zu Margerie geschickt, um 
ihm zu sagen, daß ich dem Wunsche Herrn Vivianis zwar nachkom¬ 
men werde, aber, um möglichem Mißverständnis vorzubeugen, bitte, 
Viviani möge seine Anfrage durch den französischen Botschafter in 
Wien stellen lassen, was in Aussicht gestellt wurde. Ich vermute, 
die . . .* Anfrage 'soll nur als Vorwand für einen Abbruch der Be¬ 
ziehungen mit uns dienen. 
1 Chiffre verstümmelt.
	        
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