Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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Graf Szôgyény an Grafen Berchtold 
Telegramm Nr. 297 Berlin, den 26. Juli 1914 
Aufg. 8 Uhr 38 M. p. m. 
Eingetr. 8 Uhr •/. a. m. 27-/7. 
Chiffre — Geheim 
Russische Rüstungen. 
Deutscher Militärattache in Petersburg meldet, daß Gardekorps 
Ordne erhalten habe, nach Krasnojeselo zurückzukehren, desgleichen 
alle Regimenter in ihre Garnisonen wieder einzurücken haben und 
Manöver abgebrochen werden. 
Desgleichen hat deutscher Generalstab die allerdings nicht als 
sicher zu betrachtende Nachricht erhalten, daß vier Jahrgänge 
russischer Reserve einberufen worden seien. Wenn dies wirklich 
der Fall sei, so käme dies nach Ansicht des großen Generalstabes 
einer allgemeinen Mobilisierung Rußlands gleich. 
Weiters ist die übrigens auch nicht als feststehend zu geltende 
Nachricht eingelangt, daß die Militärbezirke in Moskau, Warschau, 
Kiew und Odessa mobilisiert wurden. 
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Herr von Mérey an Grafen Berchtold. 
Telegramm Nr. 541 Rom, den 26. Juli 1914 
Aufg. 2 Uhr a. m. 27.77. 
Eingetr. 11 Uhr a. m. 27-/7. 
Chiffre — Vertraulich 
Der Sekretär des Ministers des Äußern machte mir heute einen 
Krankenbesuch, um sich im Auftrage des letzteren nach meinem 
Befinden zu erkundigen. 
Hieran schloß sich eine längere unverbindliche Diskussion über 
unseren Konflikt mit Serbien. Mein Mitredner, welcher hiebei 
offenbar die Auffassung seines Chefs zum Ausdruck brachte, relevierte 
den für jeden Staat inakzeptablen Ton unserer Note, den Umstand, 
daß letztere den Kabinetten nicht früher mitgeteilt worden sei, so daß 
dieselben jedes Engagements frei seien,' daß sie ihnen aber nachträglich 
doch mitgeteilt worden sei, was ihnen Gelegenheit zur Einmischung 
gebe und mit These unvereinbar sei, es handle sich um eine aus-
	        
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