Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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Die bereits einmal dementierte Nachricht, Serbien habe vor 
Attentat Warnung nach Wien erteilt, wird von einigen Zeitungen, 
speziell heutigen »Temps«, wieder aufgewärmt. 
Neuerliches Dementi wäre von Nutzen. 
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Graf Mensdorff an Grafen Berchtold 
Telegramm Nr. 110 London, den 25. Juli 1914 
Aufg. i Uhr 55 M. p. m. 
Eingetr. 9 Uhr 30 M. a. m. 26-/7. 
Chiffre 
Englische Presse über Krise. 
Blätter sehr besorgt;, beurteilen Situation sehr ernst. Uber¬ 
wiegend wird Berechtigung unserer Forderungen anerkannt, aber 
Punkt 5 und die schroffe Form sowie Kürze der Frist kritisiert. 
Liberale Presse uns entschieden günstig. »Times« gemäßigt, 
»Morning Postj« hostil. 
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Graf Szápáry an Grafen Berchtold 
Telegrammi Nr. i6i Petersburg, den 25. Juli 1914 
Aufg. 8 Uhr 30 M. p. m. 
Eingetr. 9 Uhr 30 M. a. m. 26-/7. 
Chiffre 
Dänischer Gesandter will aus ganz verläßlicher Quelle wissen, 
daß gestern abends Mobilisierungsordre für Grenzbezirke gegen 
Österreich-Ungarn und Deutschland erflossen ist. Militârattaché 
bittet um Weiterleitung dieser Nachricht an Kriegsministerium, da 
er sie nicht speziell meldet. 
Momentan sollen die Minister, unter Vorsitz des Zaren, in 
Krasnoje Selo über die Situation beraten. 
In diplomatischen Kreisen verlautet, daß der russische Geschäfts¬ 
träger in Wien den Auftrag erhielt, behufs Studiums des Dossiers 
durch die Mächte Verlängerung der Frist für Serbien zu verlangen.
	        
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