Volltext: Das Zisterzienserstift Wilhering in Oberösterreich [4]

den Abt Johann VI. Schober durch den Linzer Baumeister Norbert Metz 
im Jahre 1835 auf das schon bestehende Erdgeschoß aufsetzen ließ, wurde 
für das Gymnasium adaptiert und die Bibliothek inußte nach ihren ehe¬ 
maligen Räumen im Erdgeschoß des östlichen Klausurflügels zurückwandern. 
Durch das von Pfeilern getragene Bestibiil des Gasttraktes gelangen 
wir in den äußeren Stiftshof. In der Mitte des Äofes steht in einem 
Wasserbassin die Statue der Religio, welche der Wiener Bildhauer Franz 
Schneider 1837 meißelte. Die niederen Wirtschaftsgebäude dahinter 
sind ein Rest des alten Stiftsbaues aus dem 17. Jahrhundert; sie wurden 
durch Abt Bernhard II. Weidner (1681—1709), dessen Wappen sie tragen, 
erbaut. An ihre Stelle hätte bei dem nach dem Brande von 1733 ein¬ 
setzenden Klosterneubau, einen: noch erhaltenenPlane zufolge, ein die West-, 
Nord- und Ostseite des Stiftshofes umschließender, in seiner Architektur 
dem Gasttrakte gleichender zweistöckiger Bau treten sollen. Die Angunst 
der Zeiten ließen den großartigen Plan nicht zur Wirklichkeit werden. An 
den Gasttrakt und jetzigen Gymnasialflügel, dessen acht Meter vorsprin¬ 
gendes, durch Pilaster gegliedertes Treppenhaus durch die 1781 aufge¬ 
setzte, nicht sehr gut geglückte Kuppel als architektonischer Mittelpunkt 
des Trakts besonders betont ist, stößt östlich die von Abt Johann IV. 
Äinterhölzl erbaute Prälatur. Das Oberlichtgitter an der äußeren Kon- 
ventpforte dieses Trakts, eine sehr hübsche Schmiedeeisenarbeit, trägt das 
Wappen des Abtes. 
An die Prälatur stößt die Fassade der Stiftskirche. Aber die Archi¬ 
tekten des Kirchen- und Klosterbaues unter den Äbten Bonus und Jo¬ 
hann IV. wissen wir nichts Bestimmtes, doch sprechen verschiedene triftige 
Gründe dafür, daß die Entwürfe für den Turm und für die von 
diesem kompositionell nicht zu trennende Orgel, welche nach einem Chrono- 
gramm bereits im Jahre 1734 vollendet war, von dem Passauer Archi¬ 
tekten Josef Matthias Götz stammen, der für Abt Bonus Pemerl 
(f 24. April 1734) nebst drei großen Riffen zum Klostergebäude auch einen 
Plan für den Turm samt Fassade, für Orgel und Orgelpositiv geliefert 
hatte, während die Entwürfe für die Innenarchitektur der Kirche 
mit großer Wahrscheinlichkeit von dem Wiener Architekten Andreas 
Alton:onte herrühren. Tatsächlich besteht ja auch zwischen der immerhin
	        
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