Volltext: Das Zisterzienserstift Wilhering in Oberösterreich [4]

östlichen Traktes im ehemaligen Kreuzhofe schmücken, tragen die Jahres¬ 
zahl 1662, oberhalb der Tür zum Priorat findet sich die Zahl 1663, im 
Kreuzgang ist im Portalsturz des Refektoriums die Jahreszahl 1665 ein¬ 
gemeißelt. Der Kreuzgang, welcher den Friedhof der Konventualen 
umschließt, birgt eine Reihe von beachtenswerten Kunstschätzen. Die 
Fensterpfeiler sind mit großen gerahmten Ölgemälden aus der Schule 
Martino Altomontes, welche Szenen aus dem Leben des hl. Bernhard 
und aus der Klostergeschichte darstellen, geschmückt. In die Wände sind 
zahlreiche zum Teil einst polychromierte Grabsteine von Wilheringer 
Äbten aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert eingemauert. An der 
Nordseite des Kreuzganges, entlang der Kirchenmauer, stehen eine Reihe 
einfacher Äolzbänke, ihnen gegenüber erhebt sich eine prächtige holz¬ 
geschnitzte Kanzel, ein Werk der schon erwähnten kunstfertigen Laien¬ 
brüder Zell und Dunge. An der Ostseite des Kreuzganges liegt der 
Kapitelsaal, welcher in den letzten Jahren neu renoviert wurde. Das neue 
Gestühl stammt vom Holzbildhauer Josef Kepplinger ausOttensheim. 
Anschließend daran folgen die Grustkapelle mit zahlreichen guten gotischen 
Grabsteinen und einer flott geschnitzten barocken Kreuzungsgruppe um 1730 
in der Art des I. M. Götz aus Paffauund das Winterrefektorium. Im 
Süden des Kreuzganges liegt das Sommerrefektorium mit frühbarocken 
Stukkaturen um 1665, deren Felder einst, wie die bei der letzten Renovierung 
gefundenen Farbspuren beweisen, bemalt waren. Die Westwand ziert ein 
prächtiges marmornes Wasserbecken aus der gleichen Zeit, die Ostwand 
schmückt das große Gemälde K l e m e n s B e u t l er s, welches die Speisung der 
5000 darstellt. Dem Eingang zum Refektorium gegenüber befindet sich die 
reizende Brunnenkapelle; der Brunnen stammt noch von Abt Kaspar II, 
wie sein Wappen daran beweist; das Brunnengebäude selbst, ein überaus 
reizvoll bewegter Bau mit anmutigen Kuppel- und Giebelfresken, erhielt 
aber seine heutige Gestalt, ebenso wie die im Kreuzgärtlein gegenüberliegende 
Friedhofkapelle, erst nach dem Brande von 1733. Die Jahreszahl 1736, 
welche die im Giebelfeld der Friedhofkapelle gemalte Sonnenuhr trägt, 
dürfte wohl das Jahr der Renovierung des Kreuzganges bedeuten. 
Die Friedhofkapelle enthält eine gut geschnitzte Pieta aus der näm¬ 
lichen Zeit.
	        
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