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geographica Marchiae Bavaricae'1 den Matiggau durch den In 
vom Rotgau geschieden sein, wozu er ,durch die Autorität des 
geschichtsgewiegten Jodok Stülz verleitet wurde*.2 Er meinte 
in der ersten Auflage seines in der vorigen Anmerkung ge¬ 
nannten Werkes gegen Pritz und Buchner, welche Schärding 
und Antiesen am rechten Inufer zum Rotgau rechneten, daß 
,die natürliche Lage dagegen streite, Stülz es auf das entschie¬ 
denste widerspreche, auch Lipowsky (Ursprung der Grafschaft 
Schärding 253 § 5) und Rudhart (Altere Geschichte von 
Baiern 521) Schärding zum Matiggau rechnen und Pallhausen 
aus der Urkunde von 903 zu beweisen suche, daß Schär ding 
und die darin genannten weiteren Orte zum Matiggau gehört 
haben; vielleicht lasse sich annehmen, daß, wenn Schär ding als 
im Rotachgau liegend erwähnt wird,3 das am linken Ufer des 
In gelegene heutige Nieder-Schärding zu verstehen sei; doch 
das diesseitig gelegene Schärding = St. Florian erscheine aus¬ 
drücklich unter den ,Traditionen des Matiggaus'.4 Er korrigierte 
dann im J. 1887, indem er sich meiner in ,Peuerbach¿ ent¬ 
wickelten Ansicht anschloß, allerdings ohne die Schrift zu 
[nennen, seine Meinung dahin, daß der Rotachgau auch über 
das rechte Inufer herübergereicht und bis zur ,Salät* und zur 
Pram in ihrem oberen Laufe sich ausgedehnt habe; daß Rab, 
Taiskirchen, Antiesenhofen, Schärding, Münzkirchen sonach in 
demselben gelegen waren. Der zu beiden Seiten des Antiesen- 
flüßchens sich ausbreitende Bezirk, der als pagus genannt 
werde, bezeichne nicht so sehr einen politisch abgegrenzten 
Bezirk, als dieser Ausdruck vielmehr zur geographischen Be¬ 
zeichnung des oberen, von der Antiesen durchströmten Teiles 
der Grafschaft Schärding diente.5 
In der Mappa ließ Lamprecht den Matiggau von der 
Donau bei Passau und Viechtenstein bis auf die Höhe des 
Weilhart gegenüber von Raitenhaslach an der Salzach reichen, 
1 Erschienen 1863, er hielt noch das Privileg1. Fridericianum majus für 
echt, daher der Titel ,baierische Mark'. 
2 Lamprecht, Gesch. der Stadt Schärding 2. A. 1887 Bd. 2 S. 1. 
3 Daß in der Notiz des cod. trad, antiquiss. Pat. (Mon. Boic. XXVIIIb, 29) 
bei Scardinga der Beisatz in Rotahgau gar nicht vorkommt, ist Lam¬ 
precht entgangen. 
4 In dieser Form ist die Behauptung nicht richtig. Siehe darüber den Ab¬ 
schnitt ,Weihenflorian'. 
5 Gesch. der Stadt Schärding 2. A. Bd. 2 S. 1—2.