Volltext: Inviertel und Mondseeland

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zur Bahnstation zurückgelangen konnten. Abgesehen von der 
Untersuchung der Schwarzgruber Wälle hatte mir das Unwetter 
den Vorteil gebracht, daß ich nunmehr mit eigenen Augen 
wahrnehmen konnte, daß das Inundationsgebiet der Donau bis 
an die bei dem Wallensteinergute vorbeiziehende Straße reicht, 
weshalb dasselbe auch bergauf erbaut ist.1 
Herr Benesch hat die Untersuchung, obwohl oft durch 
das launische Sommerwetter gestört, vollendet; von seiner Arbeit, 
welche mit genauen Zeichnungen ausgestattet ist und hoffent¬ 
lich bald erscheinen wird, bringe ich mit seiner Erlaubnis einen 
Auszug, der trotz der nötigen Kürze verständlich sein wird, 
eine Skizze soll das Mangelnde ergänzen. Letztere halte ich 
deshalb für notwendig, weil Baron Handel seiner Arbeit eben¬ 
falls eine solche beigegeben hat, die jedoch die Wälle in der 
Schwarzgrub außeracht ließ. 
Das Mursbergmassiv zeigt sich als ein waldumrahmtes 
Hochplateau, das mit steilen Lehnen aus der Donauebene bis 
zu einer Seehöhe von 388 m (bei einem Niveau von 254 bis 
260 m des Fußes desselben) aufsteigt, sich von Osten bei 
Schwarzgrub etwa 2*5 km Weges bis zum Wallensteinergute 
hinzieht, wo es endet; sowohl bei Schwarzgrub als auch von 
Posting wendet sich die durch Erosion des Niederschlags¬ 
wassers tief zerklüftete Lehne nach Nordwesten, auf welcher 
(nördlichen) Seite es allein mit dem Hochlande des Mühlviertels 
zusammenhängt, im übrigen aber wie ein Keil in die Ebene 
zwischen Landshag und Otensheim hineinragt. Diese äußeren 
Umstände schon erwecken den Gedanken, daß der Mursberg 
in vorgeschichtlicher Zeit den Ansiedlern des Donaustrandes 
zur Zufluchtsstätte bei feindlichen Einfällen gedient haben werde, 
aus welcher Zeit wohl jene Befestigungen stammen, deren 
Spuren man an den beiden Plateauecken bei Schwarzgrub im 
Nordosten und bei Posting im Südwesten noch heute wahrnimmt. 
Wenn man auf dem Wege von Schwarzgrub nach Roten- 
egg bei den Häusern der Ortschaft in die westliche Schlucht 
1 Der Hof ist in seinem unteren südlichen Teile den größeren Donau¬ 
überschwemmungen ausgesetzt, der vordere Trakt liegt etwa 3 m tiefer 
als der rückwärtige und wird nur letzterer vom Besitzer bewohnt. Bei¬ 
spielsweise war .im J. 1888 die vorbeiführende Straße mehr als 2 m 
hoch überflutet und nur der rückwärtige Teil des Hofes vom Hoch¬ 
wasser nicht erreicht worden.
	        
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