Volltext: Inviertel und Mondseeland

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annahm, diese müßten es besser gewußt haben; heutzutage 
aber haben wir die Erfahrung, daß die Alten häufig weniger 
Materiale zur Verfügung hatten und absichtliche und unabsicht¬ 
liche Verwechslungen begingen. 
Es ist daher za untersuchen, welche Bewandtnis es mit 
diesem gomitate' in Wirklichkeit hatte. In dem älteren Form¬ 
bacher Traditionsbuche aus dem 12. Jahrhunderte wird zuerst 
domnus Oudalricus de Windeperge frater domni Herimanni1 
genannt, welcher seinen Anteil an der Martinskirche zu Ehol- 
fing in der Pf. Sulzbach (nächst Formbach) und von seinen 
anderen Gütern 3 Schwaigen, 15 Höfe und 3 Weingärten an 
das Kloster vergabte; darunter waren nach dem jüngeren Sal- 
buche aus dem 13. Jahrhunderte ein Weingarten zu Rouetharen 
(Reitern, Pf. Rottalmünster oder Garham) und der Hof Por¬ 
garen.2 Die Schenkung vollzogen nach seinem Tode die Witwe 
Mathilt und sein Sohn Chunrad mit Zustimmung Hermanns, 
der seinerseits von seinem Anteile 5 Huben hinzufügte und an 
Abt .Bernger alles, was er in der. Burg (Formbach) und in 
dem Burgflecken hatte, vertauschte.3 Graf Chunrad von Ratein¬ 
berg, der Sohn Udalrichs von Windberg, stiftete ,per manum 
patrui sui comitis Herimanni de Windeperge' nach Formbach 
den Hof Kalham (Chadelheim) in der Pf. Egglham (Landge¬ 
richt Pfarrkirchen); da aber Hermann (I.) vom Tode überrascht 
wurde (1122), so vollzog seine Witwe ,cometissa Haedewic' die 
Schenkung ,cum filio suo Herimanno' und fügte selbst hinzu 
einen Weingarten zu Aschach (a. d. Donau), das halbe Gut 
Stefans, das Gut Filceizingen (Vielsassing, Pf. Weihenflorian am 
In), eines in Heigraren (Unter- und Ober-Heigen, Pf. Sigharting) 
und eines in Svecinbach (Schwarzenbach, Pf. Hohenzell) und 
was sie an Grund und Boden am rechten Inufer gegenüber 
von Formbach besaß, auch ihren Teil an der Kirche zu Ehol- 
fing samt den Besitzungen, welche in diesem Orte die Grafen 
Udalrich, Hermann und Chunrad besaßen, aber schon längst 
derselben Zelle (Kirche) verschenkt hatten.4 
1 Er soll 1097 gestorben sein. Eine Abschreibung aus dem 13. Jahrhun¬ 
derte (o.-ö. U.-B. I. 729 Nr. 358) nennt ihn und seinen Bruder Hermann 
Söhne des Grafen Meginhard, „dagegen Eckbert (I.), Heinrich und Ita 
Kinder Tiernos. 
2 O.-ö. U.-B. I. 6*27. Nr. *2. 3 a. a. 0/628 Nr. 2, 3. 
4 O.-ö. U.-B. I. 632, 633 Nr. 18.
	        
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