Volltext: Inviertel und Mondseeland

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die geeignete Ansiedlungsform und nicht jenes der geschlossenen 
Dörfer, da jeder in der Lage war, genügenden Grund um 
seine Niederlassung herum urbar zu machen; die vielen ein¬ 
zelnen Weiler sind wohl ursprünglich nichts anderes als einzelne 
Höfe gewesen, welche bei zunehmender Bevölkerung, zumal im 
Erbgange, in gesonderte Wirtschaften abgeteilt wurden. 
Sowie unser Urkundenschatz beginnt, d. i. mit Eintritt des 
8. Jahrhunderts, bringt er auch schon viele Belege über den 
Bestand intensiver Kultur in unserem Gebiete. 
Ostermieting, das 859. 24. 9 und 863. 16. 61 als königlicher 
Hof (villa regia) bezeichnet wird und erst 1041. 14. 52 durch 
Schenkung K. Heinrichs III. an das Hochstift Freising gelangt,3 
muß schon den Agilulfingern zugehört haben, da Herzog Otilo 
daselbst (ad Ostermuntingen) einen Leibeigenen zur Zelle des 
heil. Maximilian verschenkt hat.4 Hier vergabte der vir clarissi- 
mus (illustrissimus) Machelm 772 das halbe Dorf Munderfing 
(Munolfinga) mit 13 Höfen an Mondsee5 und 776. 10. 76 das 
Waldstück Eschenau an St. Emmeram. 
Auch Matighofen (Matagaoe, Matahchove),7 Ranshofen 
(Rantesdorf)8 und Müning. (Muninga),9 zur Karolinger Zeit als 
königliche Höfe erwähnt, waren sicherlich Agilulfingisches 
Herzogsgut. Die curtis regia Hohberahhah, woselbst K. Karl¬ 
mann 878. 20. 910 einen Gütertausch zwischen Bischof Embricho 
von Regensburg und Abt Hitto von Mondsee bestätigte, ist 
zweifellos die Ortschaft Hochburg im Weilhart, welche dem¬ 
nach seit langen Jahren der Kultur zugeführt war. 
/ Uber wiegend war überhaupt der herzogliche, nachmals 
königliche Besitz. Aus demselben dotierte Herzog Otilo seine 
Stiftung, das Benediktinerkloster Mondsee, aus den herzoglichen 
Landschenkungen an die Getreuen stammen die meisten Schen¬ 
kungen an die Gotteshäuser. / Machelm vergabte 776. 21. 311 
fünf ansässige Leibleute zu Teichstätt (Tisteti) an Mondsee, um 
I Mühlbacher Reg. Imp. I. 1, Nr. 1399, 1409. 2 Mon. Boic. XXXI a, 319. 
3 Dasselbe hat schon vor dem 13. Jahrhundert sich dieses Erwerbes be¬ 
geben. 4 Brev. not. IX. 4, 6. 5 O.-ö. U.-B. I. 2. 
6 Ried Cod. diplom. Ratisp. I. 3. 
7 Mühlbacher, a. a. O. Nr. 1403, 1407, 1413, 1479, 1812; St. U.-B. I. 11. 
8 Mühlbacher Nr. 1480, 1495, 1666, 1734, 1841; St. U.-B. I. 10. 
9 Mon. Boic. XXXIa, 116. 10 Mühlbacher Nr. 1492, Nachtr. S. 787. 
II O.ö. U.-B. I. 3.
	        
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