Volltext: Inviertel und Mondseeland

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Oting mit ihren sechs Söhnen1 möchte ich auf die Zugehörig¬ 
keit von Oting zum Komitate schließen und mich für die 
Gleichsetzung der südlichen., westlichen und nördlichen Grenze 
des Landgerichtes Oting mit jener des Komitates Burghausen 
entscheiden, da für eine Änderung derselben nach dem Anfalle 
von Burghausen an Bayern kaum irgend ein Anlaß gegeben 
gewesen sein wird. Das Gericht Wald ist wohl als Bestandteil 
des Komitates anzusehen, da es trotz der Reverse seiner Herren, 
welche das Erzstift Salzburg im 14. Jahrhundert zu erlangen 
wußte,2 schon im 13. Jahrhunderte unbestreitbar nach Oting, 
wohin der Sitz des Grafschaftsgerichtes wanderte, auslieferungs- 
pflichtig gewesen ist.3 Die Markungen des Gerichtes Wald, des 
Amtes Stamheim und auf dem Wald des Landgerichtes Oting4 
zusammen würden sonach den westlichen Teil des Komitats 
Burghausen gebildet haben. Es lagen darin, abgesehen von der 
Herrschaft Wald, die Abtei und Hofmarch Raitenhaslach, Stift 
Alt-Oting, Schloß und Hofmarch Tißling, Hofmarch Winhering 
(des Domkapitels Bamberg), Hofmarch Haining, Hofmarch 
Niedern Perach, Hofmarch Piernbach [beide letztere des Klo¬ 
sters Baumburg], Hofmarch Waldberg und Arbing, Sitz Fraun- 
pichl, Sitz Winkl, Sitz Burgfried, Sitz Pießing, Sitz Winkel¬ 
heim, Sitz Klebing, Sitz Kolberg und der gefreite Hof Haunreit. 
Es erübrigt noch festzustellen, daß zur Zeit der Grafen 
ein Richter diesseits der Salzach tätig ist: Albertus judex. 
Dieser bezeugt 1150—1160 die Schenkung eines Gutes ad Celle 
durch Ulrich von Franking, dann von 5 Eigenleuten durch den 
Gemeinfreien Tiemo von Lengenmos (Pf. Hantenberg) und einer 
Eigenfrau durch Dietrich von Otingen an das Kloster Rans- 
hofen.5 Den zweiten Akt bezeugen mit: dominus Fridericus et 
Chunradus frater eius de Brunowe, von welchen ersterer sein 
Benedikta und ihres Sohnes Gebehard: ,Hec autem abnegatio eiusdem 
allodii facta est in manus [c. Gebehardi de Pourchusen] tarn potentis 
viri, ut posteris utriusque partis maior auctoritas enitescat.' Quellen 
und Erörterungen I. 308. 
1 Salzb. U.-B. I. 807. 
2 Siehe das Pendant Eckarts von Tanne vom J. 1302 S. 481. 
3 Richter, Untersuchungen S. 649—651. 
4 Grenzbeschreibung des landesfürstlichen Landgerichtes Otting vom 
17./20. April 1589 im Allg. Reichsarchiv München. Repert. der Gerichte 
Burghausen I. 10. 1. Forstgericht Burghausen. 
5 O.-ö. U.-B. I. 227, 228, 229.
	        
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