Volltext: Inviertel und Mondseeland

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von Eglsee [Eigilsed], Pf. Dorfbeuern/ Eckehart von Hoch¬ 
burg im Weilhart (^Hohenbercha).2 
Am In und an der Salzach: die von Ering (Pf. Burg¬ 
kirchen, Landgericht Müldorf), von Türken (Pf. Stamham oder 
Rogglfing, Landgericht Simbach), von Künaberg (Pf. Reischach, 
Landgericht Altöting),3 die von Stamheim an der Mündung des 
1 Salzb. U.-B. I. 794. 
2 Quellen und Erörterungen I. 308. 
3 Die Ministerialen von Kürnberg (Churinberg) sind eingehend behandelt 
in meinem Vortrage ,Der Kirnberg bei Linz und der Kürenbergmythus' 
Linz 1889; was J. Hurch (,Zur Kritik des Kürenbergers') und F. X. 
Wöber (,Die Skiren und die deutsche Heldensage' Wien 1890) dagegen 
im leidenschaftlichen Nibelungentaumel bestritten und geschmäht haben, 
verdient keine fachliche Widerlegung, sie wäre außerdem für Kenner 
überflüssig. Die Gesellschaft, in welcher die Kürnberger in Urkunden 
auftreten, zeigt klar, wo sie ansässig waren: zu Kürnberg in der Pf. 
Reischach, Landgericht Altöting. Ich habe am 26. Mai 1910 Reischach be¬ 
sucht, welches Pfarrdorf vom Bahnhofe Neuöting aus in einer Stunde 
zu erreichen ist. Von diesem eine halbe Stunde entfernt, stehen auf 
einer Anhöhe, welche die nächste Umgebung dominiert, zwei Bauern¬ 
güter mittlerer Größe: das Groß- und das Klein-Kirnberger-Gut, heute 
Kienberg geschrieben, in der Ortsgemeinde Reischenbach. Diese beiden 
Güter repräsentieren den ehemaligen Ansitz, der Burghausenschen Lehen¬ 
leute. Wie ich seinerzeit nachwies, folgte ein Kürnberger, Otto, seinem 
Lehenherrn Grafen Sighard in dessen neue Grundherrschaft Schala, wo 
er sich zu Pölla, in der Pf. Mank, ansässig machte; noch zwischen den 
Jahren 1183 und 1197 — nachdem die Grafen bereits abgestorben waren 
und ein dominus Chunradus de Schalach die Burg verwaltete [Salzb. 
U.-B. I. 811] — leben daselbst Otto und Burchard von Kürnberg und 
Heinrich von Kürnberg mit den Söhnen Rudger und Heinrich. ,Chyen- 
perch' selbst finden wir im Wittelsbachischen Urbar c. 1320 den herzog¬ 
lichen Gütern einverleibt. Es giltet in das Amt zu Tegning 3 schilling, 
in das Amt zu Reischach 2 Stifthühner (Mon. Boic. XXXVIb, 85, 95). 
Eine Urkunde 1142. 26. 4. (Salzb. U.-B. I. 796) zeigt uns, daß 
Sighard und Gebhard von Burghausen die Stammgüter in der beliebten 
Weise geteilt haben, da ersterem Hermann von Sassau am Chiemsee, 
Ulrich von Holenstein in der Pf. Siegsdorf im Chiemgau, Gumpolt von 
Burghausen als seine Ritter verblieben waren. 
Die in der dritten Atlasabhandlung ,Hausruck und Atergau' Ar¬ 
chiv f. ö. G. Bd. 99 S. 135ff.) angekündigte Arbeit des kais. Rates Lud¬ 
wig Benesch ist unter dem Titel ,Zur Lösung des Kürnberg-Rätsels' im 
68. Jahresberichte des Linzer Museums 1910 S. 145—188 erschienen, ein 
erfreuliches Zeichen, daß die heutige Vereinsleitung sich der histori¬ 
schen Wahrheit nicht verschließt; alle Geschichtsfreunde (,dilettanti') 
seien hiermit auf den mit vielen und vorzüglich reproduzierten Terrain¬ 
zeichnungen ausgestatteten Aufsatz aufmerksam gemacht.
	        
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