Volltext: Inviertel und Mondseeland

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In der von Hans Adam von Grienthal verfaßten ,Be- 
reitung der Landt-Gräniz im Hausruck Vierth vom J. 16111 
heißt es, daß die Kommission am 1. November von Feuerbach 
weg ,auf die linke Hand ein wenig, dann auf die rechte Seite 
[geritten] nach der Sallöedt, da die Bayerische Grenz ist, in 
einem Wald, hie hat es ein Bächl, so die Gräniz Unterscheidt. 
Alda haben die Paurn mit Holzwerch sich gegen Bayrn ver¬ 
schanzt, da hat es eine Eben und Bloß gegen Bayrn, aber an 
etlichen Orten mösig. Außerhalb des Bächls hat es zwei alte 
hülzene Bayrische Hochgericht, herinnerhalb ein gemauertes 
Hochgericht nach Peurbach gehörig, so aber strittig,2 und all¬ 
zeit Untertanen mit ihren Wehren erscheinen müssen, so oft 
die Herrschaft Peurbach justifizieren läßt, damit nicht Bayern 
solches verhindere/ 
Das ,Galgenmos' ist nun durch Abzugsgräben und Kot¬ 
anführen trockengelegt; in Gesellschaft des Oberlehrers Ferdi¬ 
nand Beaupré habe ich die Wiese von Nordwesten nach Süd¬ 
osten bis auf den vormaligen Standort des Galgens3 durch¬ 
schritten. 
Wenn ich noch beifüge, daß diese in der Katastralgemeinde 
Stegen gelegene Abteilung der ,großen' Sallet nur 20 Hektar, 
die jenseits des vormaligen Landgrabens in der Katastralge¬ 
meinde Geiselham und mit einem kleinen Stücke auch in der 
Katastralgemeinde Aichet (Ortsgemeinde St. Willibald) gelegene 
westliche aber 88 Hektar hält, so haben wir die Sallet südlich 
der Reichsstraße absolviert und können letztere überschreiten, 
um wieder zu den beiden nördlichen Abteilungen zu gelangen, 
von welchen die östliche in der Katastralgemeinde Stegen einen 
Flächeninhalt von 47 Hektar, die westliche einen solchen von 
116 Hektar hat. 
Um zu dem Leiten- (hier noch Antlang-) bache zu kommen, 
ging ich unmittelbar nach meiner Ankunft in der Bahnstation 
Peuerbach über Asing auf die langgestreckte Ortschaft Langen- 
peuerbach zu, an deren oberem Ende der Peuerbach4 ent- 
1 Papier, 23 beschriebene Blätter im Linzer Museum. 
2 Nach anderen Akten nahmen nämlich die Bayern den Zwischenraum 
zwischen zwei Brücklein in Anspruch. 
3 Stimmt mit der Zeichnung in der Karte des Landgerichtes Peuerbach 
vom J. 1678 (,Peuerbach' S. 10 A. 1). 
4 Er führt heute den Namen ,Stegner Bach' und mündet zwischen Wasen 
und Bruck in die sogenannte faule Aschach. 
Archiv. 99. Bd. II. Hälfte. 7
	        
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