Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Die Artillerieunterstützung erfolgte durch die Artilleriegruppe Oberstleutnant 
S e k n l i ch und zwar: durch die Gebirgshaubitzenbatterie 9/14, halbe 
schwere Haubitzenbatterie 3/5 F 8 (Campolnzzo - Zug), 10 cm Kanonen¬ 
batterie 4/5 F 8, 10 cm Feldhaubitzenbatterie 5/F 8, 10 cm Feldhaubitzen¬ 
batterie 3/F 8, Va8 cm Feldkanonenbatterie 1/108 sV a n z i - Zug), halbe 7. 
5 cm Gebirgskanonenbatterie 8/14 smobil). 
Das Artilleriefeuer sollte um 3 Uhr früh des 15. Juni demonstrativ ein¬ 
setzen und mit wechselnder Stärke bis 7 Uhr 40 vormittags anhalten. Wegen 
der zu erwartenden feindlichen Gegenwirkung hatte mit Ausnahme der im Posten- 
dienste stehenden Mannschaft alles sich in den Kavernen zu decken. Alle Fassungen 
mußten i:m 2 Uhr früh durchgeführt sein. 
Die Bereitstellung der Sturmkolonnen in den Räumen, aus denen der 
Angriff erfolgen sollte, hatte auf den bereits erkundeten und für die Nacht mit 
Leuchtfarbe bezeichneten Abstiegen zu geschehen. Größte Ruhe und Ordnung war 
notwendig, damit die Bewegung dem Feinde verborgen blieb. Die Stnrm- 
kolonne 1 hatte den weitesten Weg zurückzulegen, sie mußte daher, um in ihren 
Bereitstellungsraum zu gelangen, in der Nacht vorher über den Blitzweg in die 
im Bereich des 4. TIN. liegende Sektion 35 absteigen, von wo aus sie ihren 
• Aufstellungsplatz erreichen konnte. 
Aufstellungsorte der Reserven: 
für Gruppe Major S ch w a b i k : 4. Feldkvmpagnie im Räume C a st e l l i - 
Spitzen; 
für Gruppe Hauptmann K i r p a l : 5. Feldkomp, im RauMe B r n n e l l i ; 
Reserve des Abschnittskommandos: Standschützenbataillon Enneberg 
in den Stellungen der Sektion 35/36 bis 40, wohin es nach dem 
Abstiege des 1. Feldbataillons zu verlegen war. 
Gefechtsstandpunkt des Oberstleutnant S z a m v a l d : beim Artillerie- 
beobachter auf C i m a d e i L a g h i. 
Die Angriffsinf«nterie sollte in leichter Sturmausrüstung d. i. ohne Gepäck, 
nur Mantel, Brotsack, Feldflasche, Reserveportionen antreten. 
Zur Auffüllung der Stände wurden am 14. Juni noch 3 Kompagnien des 
38. Marschbataillons aufgeteilt. 
Die Offensive begann programmäßig am« 15. Juni. Auch im Räume der 
159. Jnfanteriebrigade wurde ab 3 Uhr früh die demonstrative Artillerie- 
beschießung in verschiedenen Abstufungen bis 8 Uhr vormittags durchgeführt. 
Obzwar anfänglich sehr gute Nachrichten über den Beginn des allgemeinen 
Angriffes bekannt wurden, konnte doch bald aus dem Unterbleiben des Infanterie- 
angriffes im Brigadebereiche entnommen werden, daß die Offensive über die 
Anfangserfolge nicht hinausgekommen war. 
Sie wurde vorzeitig abgebrochen. Eine Unzahl nicht vorhergesehener.Um- 
stände hatten dazu beigetragen, daß der Erfolg den braven und tapferen Txuppen 
versagt geblieben war. Neben mehreren anderen war eine der Hauptursachen des 
Millingens der Umstand, daß an Hauptangrisssstellen der Gegner durch Ab- 
horchen von Telefongesprächen und durch gewissenlose Verräter (Uberläufer) vom 
Beginn des Augriffes Kenntnis erhalten hatte. Ehrlose Soldaten hatten der 
Armee und ihren Angehörigen unermeßlichen Schaden zugefügt und eine nn- 
geheure Schuld für nutzlose, schwere Blutopfer auf sich geladen. 
Für die Truppen der 159. Jnfanteriebrigade erging schon am 17. Juni der 
Befehl, die frühere Gruppierung wieder anzunehmen. In der Nacht auf de« 
19. Juni mußten die früheren Kommando- und Abschnittsverhältnisss hergestellt 
und die Ablösung der Truppen beendet sein.
	        
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