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Die Artillerieunterstützung erfolgte durch die Artilleriegruppe Oberstleutnant
S e k n l i ch und zwar: durch die Gebirgshaubitzenbatterie 9/14, halbe
schwere Haubitzenbatterie 3/5 F 8 (Campolnzzo - Zug), 10 cm Kanonen¬
batterie 4/5 F 8, 10 cm Feldhaubitzenbatterie 5/F 8, 10 cm Feldhaubitzen¬
batterie 3/F 8, Va8 cm Feldkanonenbatterie 1/108 sV a n z i - Zug), halbe 7.
5 cm Gebirgskanonenbatterie 8/14 smobil).
Das Artilleriefeuer sollte um 3 Uhr früh des 15. Juni demonstrativ ein¬
setzen und mit wechselnder Stärke bis 7 Uhr 40 vormittags anhalten. Wegen
der zu erwartenden feindlichen Gegenwirkung hatte mit Ausnahme der im Posten-
dienste stehenden Mannschaft alles sich in den Kavernen zu decken. Alle Fassungen
mußten i:m 2 Uhr früh durchgeführt sein.
Die Bereitstellung der Sturmkolonnen in den Räumen, aus denen der
Angriff erfolgen sollte, hatte auf den bereits erkundeten und für die Nacht mit
Leuchtfarbe bezeichneten Abstiegen zu geschehen. Größte Ruhe und Ordnung war
notwendig, damit die Bewegung dem Feinde verborgen blieb. Die Stnrm-
kolonne 1 hatte den weitesten Weg zurückzulegen, sie mußte daher, um in ihren
Bereitstellungsraum zu gelangen, in der Nacht vorher über den Blitzweg in die
im Bereich des 4. TIN. liegende Sektion 35 absteigen, von wo aus sie ihren
• Aufstellungsplatz erreichen konnte.
Aufstellungsorte der Reserven:
für Gruppe Major S ch w a b i k : 4. Feldkvmpagnie im Räume C a st e l l i -
Spitzen;
für Gruppe Hauptmann K i r p a l : 5. Feldkomp, im RauMe B r n n e l l i ;
Reserve des Abschnittskommandos: Standschützenbataillon Enneberg
in den Stellungen der Sektion 35/36 bis 40, wohin es nach dem
Abstiege des 1. Feldbataillons zu verlegen war.
Gefechtsstandpunkt des Oberstleutnant S z a m v a l d : beim Artillerie-
beobachter auf C i m a d e i L a g h i.
Die Angriffsinf«nterie sollte in leichter Sturmausrüstung d. i. ohne Gepäck,
nur Mantel, Brotsack, Feldflasche, Reserveportionen antreten.
Zur Auffüllung der Stände wurden am 14. Juni noch 3 Kompagnien des
38. Marschbataillons aufgeteilt.
Die Offensive begann programmäßig am« 15. Juni. Auch im Räume der
159. Jnfanteriebrigade wurde ab 3 Uhr früh die demonstrative Artillerie-
beschießung in verschiedenen Abstufungen bis 8 Uhr vormittags durchgeführt.
Obzwar anfänglich sehr gute Nachrichten über den Beginn des allgemeinen
Angriffes bekannt wurden, konnte doch bald aus dem Unterbleiben des Infanterie-
angriffes im Brigadebereiche entnommen werden, daß die Offensive über die
Anfangserfolge nicht hinausgekommen war.
Sie wurde vorzeitig abgebrochen. Eine Unzahl nicht vorhergesehener.Um-
stände hatten dazu beigetragen, daß der Erfolg den braven und tapferen Txuppen
versagt geblieben war. Neben mehreren anderen war eine der Hauptursachen des
Millingens der Umstand, daß an Hauptangrisssstellen der Gegner durch Ab-
horchen von Telefongesprächen und durch gewissenlose Verräter (Uberläufer) vom
Beginn des Augriffes Kenntnis erhalten hatte. Ehrlose Soldaten hatten der
Armee und ihren Angehörigen unermeßlichen Schaden zugefügt und eine nn-
geheure Schuld für nutzlose, schwere Blutopfer auf sich geladen.
Für die Truppen der 159. Jnfanteriebrigade erging schon am 17. Juni der
Befehl, die frühere Gruppierung wieder anzunehmen. In der Nacht auf de«
19. Juni mußten die früheren Kommando- und Abschnittsverhältnisss hergestellt
und die Ablösung der Truppen beendet sein.