Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Als um Punkt 10 Uhr vormittags das Artilleriefeuer als Abriegelungsfeuer 
uach rückwärts verlegt wurde, setzten die Kompagnien zum Sturme an. Um 
10 Uhr 15 war der Zomo-Sattel im Besitze des Bataillons, die Zomo- 
Höhe vom 1/2. TIN. genommen. 
Bald darauf aber erfolgte ein Rückschlag. 
Das links im Anschlüsse befindliche Bataillon 111/49 war vom Gegner bereits 
in der Ausgangssituation entdeckt und unter heftiges Feuer genommen worden. 
Es hatte schon vor Beginn des Angriffes außerordentlich schwere Verluste und war 
zur Zeit, als das Bataillon die Sattelstellung genommen hatte, noch nicht auf 
gleiche Höhe gekommen. Auch die rechte Nachbargruppe des 1/2 TIN. hatte keinen 
Erfolg zu verzeichnen gehabt. Somit waren die beiden Bataillone, III/3 TIN. 
und 1/2 TIN., wohl im Besitze des Z o m o und des Sattels, jedoch in den Flanken 
ungeschützt und isoliert. 
Der Gegner nützte die kritische Lage aus, wirkte flankierend und überhöhend 
mit 18 Maschinengewehren auf die in seine Stellung eingedrungenen Teile der 
beiden Bataillone und legte heftiges Vernichtungsfeuer auf die verlorengegangenen 
Kampfgräben. Kurz darauf setzte auch aus beiden Flanken ein feindlicher Gegen- 
angriff ein, der die Reste der drei Kompagnien des Bataillons aus der eroberten 
Stellung warf. Aber leichten Kaufs gaben sie das schwer erkämpfte Gelände nicht 
preis. Sie hielten sich während des Zurückgehens in Granattrichtern und Boden- 
Wellen fest, bis der von der 9. Feldkompagnie sBataillonsreserve) mit 4 Maschinen- 
gewehren angesetzte Gegenangriff den feindlichen Vorstoß zum Stehen brachte. 
Alle folgenden Angriffe der Italiener konnten abgeschlagen werden. 
Ein um 4 Uhr nachmittags mit stärkeren Kräften angesetzter Vorstoß des 
Feindes wurde im eigenen Artilleriefener erstickt. 
Die Verluste des Bataillons waren beträchtlich und betrugen etwa 50Prozent. 
Als die Dunkelheit einbrach, konnten die drei Angriffsgrnppen zurück¬ 
genommen und die Stellungen der 9. Feldkompagnie übergeben werden. 
Auch dem Nachbarbataillon (1/2 TIN.) wurde das Zurückbleiben seiner 
rechten Anschlußgruppe zum Verderben. Es wurde ebenso wie das II1/3 TJR. 
durch flankierenden Gegenangriff der Italiener aus der Stellung geworfen und 
hatte so schwere Verluste, daß es für diesen Tag außer Gefecht gesetzt und rückwärts 
gesammelt werden mußte. Seine Aufgabe übernahm die Brigadereserve (II/2 TJR.) 
Am nächsten Tage (5. Dezember) sollte die 52. JTD. den Angriff fortsetzen. 
Hiebei hatte die 56. Gebirgsbrigade den erneuerten Angriff auf den Monte Zomo 
erst anzusetzen, wenn der Druck der benachbarten 13. Gebirgsbrigade sich fühlbar 
machte. 
Zur Wiederholung des Angriffes auf den Zomo wurden bereitgestellt: 
11/2 TJR. beiderseits des Saumweges, nördlich davon als Verlängerung die 
9. und 11./3. TJR. mit zwei Maschinengewehrzügen, als Reserve gestaffelt hinter 
dem linken Flügel mit je einem Maschinengewehrzug die 19. uud 12. TJR. 
Südlich des II/2 TJR. standen die Bataillone Ill/bh 5 und I/K. Sch. III. 
Die 9. Feldkompagnie hatte engen Anschluß an das 11/74 der Nachbardivision. 
Trotz der außerordentlich großen Anstrengungen und Verluste des ver- 
gangenen Kampftages war der Geist und die Disziplin im Bataillon ein vor- 
züglicher. 
Nach einstündiger Artillerievorbereitung drang die 9. und 11. Feldkompagnie 
mit dem Bataillon 11/2 TJR. in die feindliche Stellung ein. Nachdem diesmal 
auch die nördliche Anschlußgruppe vorgekommen war und dadurch die Flau- 
kierungsmöglichkeit des Gegners wegfiel, konnte der eroberte Monte Zomo samt 
dem Sattel gehalten werden. 
Die 9. Feldkompagnie nahm allein etwa 299 Italiener gefangen und 
erbeutete sechs Maschinengewehre. Die Gesamtbeute betrug: 12 Maschinengewehre 
und 4 Pistoletti.
	        
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