Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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und der halben Maschinengewehrkompagnie 4 (Oberleutnant i. d. Res. C o u- 
radt) dorthin abzugehen. Die Reste der 1. Feldkompagnie (Leutnant i. d. Res. 
Nowik) und die 3. Feldkompagnie (Oberleutnant i. d. Res. Ecker) befanden 
sich bereits in Stellung V a l C e s i l l a. Die 2. und die 4. Feldkompagnie, 
serners die restliche Maschinengewehrkompagnie 4 verblieben weiter als Brigade- 
reserve am B o n a t o - Rücken. 
Die Ablösung vollzog sich um 8 Uhr abends ohne Störung durch den Feind. 
Die nunmehrige Sicherungsgruppe Hauptmann S ch e m s i l hatte die Auf- 
gäbe, nicht nur die linke Flanke der auf E o l della Berretta kämpfenden 
Regimentsgruppe zu decken, sie sollte auch gleichzeitig durch Absperrung der Tal- 
sohle des V a l C e s i l l a einen Einbruch des Gegners ins V a l G o z z a, in 
den Rücken der Regimentsgruppe, verhindern. Seit dem gelungenen Vorstoße 
des Hauptmann K l o m s e r wendete der Feind diesem Talabschnitt in erhöhtem 
Maße seine Aufmerksamkeit zu, indem er die Patrouillentätigkeit dorthin bedeutend 
verstärkte und ihn auch zeitweise unter heftiges Störungsfeuer seiner Artillerie 
nahm. 
Ihrer Aufgabe wurde die Sicherungsgruppe durch Sperrung der 
Talsohle und durch die Aufstellung eines Hauptpostens ans dem gegen 
1476 hinaufziehenden Rücken gerecht. Der Hauptposten stellte drei Feldwachen 
auf, von denen die mittlere eine Offiziersfeldwache mit einem Hdmg. bildete. 
Die Talsperre bestand aus einem Jägerzuge unter Kommando des Oberleutnant 
R u z i ck a mit 1 Maschinengewehr. 
Für einen nachhaltigen Widerstand war die Stellung jedoch sehr ungünstig, 
auch die zur Verfügung stehende Kraft zu gering. Das Brigadekommando wies 
daher am 1. Dezember die 6. Kompagnie des Landfturm-Jnfanterieregimentes 
Marburg Nr. 26 (Kompagniekommandant Landstnrm-Oberlentnant Dr. P a v l i k) 
zu. Eine Halbkompagnie derselben bezog eine Aufnahmsstellung etwa 200 Schritte 
hinter der Talsperre, die restliche Halbkompagnie verblieb beim Standorte des 
Gruppenkommandos als Gruppeureserve. 
Am 2. Dezember nachmittags gab das Brigadekömmando bekannt, daß am 
Plateau (südlich A s o l o n e und Berretta) die Ansammlung stärkerer feind- 
licher Kräfte festgestellt und die Möglichkeit eines Vorstoßes gegeben sei. Die 
verläßliche Sperrung des Tales wurde für den Angriffsfall besonders betont. 
Im Falle eines starken Angriffes sollte aus der Brigadereserve die 2. Feld- 
kvmpaguie (Oberleutnant Stolz) der Gruppe Hauptmann S ch e m f i l zur Ver- 
süguug gestellt werden. Da die dermalige Verteidigungslinie wohl eine geeignete 
Stellung zum Vortragen eines Angriffes, aber keine günstige Verteidignngs- 
Möglichkeit bot, weil "sie sowohl vom Col della Berretta, wie auch aus 
der Richtung Monte G r a p p a und von vorne aus der Asolone - Front im 
Kreuzfeuer der Infanterie und der Artillerie lag, wurde als neue bessere Stellung 
jene bereits vom Gruppenkommando vorgeschlagene Linie genehmigt, die von der 
Cra. C i m a ins Tal verlaufend sich auf der anderen Talseite auf den B o n a t o- 
Rücken erstreckte. Die Anordnung zum Beziehen dieser Linie wurde getroffen. 
Ein Angriff fand jedoch nicht statt. 
Am 3. Dezember war die Lage folgend: 
Talsperre: 
Rest der 1. Feldkompagnie (Leutnant Nowik) 15 Gew. 
Hochgebirgszug (Leutnant G e l m i n i) 16 Gew. 
Vi Zug 3. Feldkompagnie (Leutnant R uz ick a) 5 Gew. 
IZug/MGK. I 2 MG. 
Summe: 36 Gew., 2 MG. 
33"°
	        
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