Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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tot, Leutnant i. d. Res. Karpeles, Fähnrich i. d. Res. Hur m, Oberjäger 
L o b e n e ck und S i b e r verwundet; von der Mannschaft 37 tot, 142 verwundet, 
22 vermißt. Von diesen dürften die meisten tot oder verwundet in den feindlichen 
Drahthindernissen geblieben sein. 
Bei den Bataillonshilfsplätzen hatte sich am Abende eine große Zahl Ver¬ 
wundeter angesammelt, die wegen Mangel an Trägern nicht rasch genug 
weggetragen werden konnten. Die Regimentsmusik, die technische Jäger- 
kompaguie, dann aus der Front kommende Gefangene mußten helfen, die Per- 
mundeten mit Tragbahren auf dem steilen vereisten Wege ins V a l G o z z a ab- 
zutransportieren. Der rasche Abschub war umso dringender, da die durch den 
starken Blutverlust geschwächten Verwundeten Gefahr liefen, bei der heftigen Kälte, 
zu erfrieren und die notdürftig gedeckten und ans einen kleinen Raum beschränkten 
Hilfsplätze keinerlei Schutz vor Kälte bieten konnten. Die Arzte, die Sanitäts- 
Mannschaft und die als Träger verwendete Mannschaft leistete Übermenschliches 
in der Bergung und Versorgung der armen verletzten Kameraden. Immer und 
immer wieder stiegen die Träger bei 500 in Höhenunterschied den steilen vereisten 
Fußsteig vom V a l Gozza auf den B o n a t o - Rücken hinauf, um neue Ver- 
wuudete zu holen. 
Die Nacht auf den 24. November verlief ohne besondere Ereignisse. An- 
dauerndes Gewehr- und Maschinengewehrfeuer zeigte aber große Nervosität und 
Furcht von Angriffen beim Feinde an. 
Auch der folgeude Tag (24.November) brachte keine Änderung der Lage. 
Die feindlichen Feuerüberfälle und das Flankierungsfeuer der Capril e- 
Batterie verursachten einen Verlust von einem Toten und 11 Verwundeten. 
Zur Ablösung von Teilen des JR. 59 wurde nun auch das II/3. TJR.") 
eingesetzt. Bei Einbruch der Dunkelheit löste es das rechts an das 4. Feld- 
bataillon anschließende 1/59 (Häuptmann O n t l) und die 14/59 ab, bezog mit drei 
Kompagnien die Stellung und beließ die 7. Feldkompagnie als Bataillonsreserve. 
Für deu nächsten Tag (25.November) war ein neuerlicher Angriff auf den 
Col della Beretta angeordnet worden, der jedoch wegen starkem Nebel auf 
deu 26. verschoben werden mußte. 
Die für den Angriff und über die allgemeine Lage ausgegebene Orientierung 
besagte: 
1.) Die Meldungen über rückgängige Bewegungen des Gegners auf Monte P a l l o n 
bestätigen sich nicht. 
2.) Die 57. Jnsanteriebrigade hat den ganzen Rücken des Monte P e r t i c a in Besitz 
zu nehmen. 
3.) Die 25.Gebirgsbrigade hat den Col d e l O r s o im Räume 1613 — Kreuz 1506 
und deu von 1703 südwärts führenden Rücken anzngreisen. 
4.) Die 22. Schützendivision hat vom Trigonometer Fontana Seca -Rücken auf 
Mnute Solarolo den Angriff zu führen. 
5.) Die 217. Jnsanteriebrigade soll nach Möglichkeit im B r e n t a - Tale vorrücken. 
6.) Die 216. Jnsanteriebrigade hat nach 45 Minuten währender Artillerievorbereitung 
durch schwere Artillerie der Division den Col della Berretta anzugreisen. 
Hiezn befahl das Kampfgruppenkommando (JR. 59): 
Es greifen an: 
Rechts: II/3. TJR. das Saumwegstück nordöstlich Kote 1232 und Höhe 1292 selbst. 
Mitte: IV/3. TJR. die gegenüberliegende Hangstellung, dann weiter die Kuppe mit 
Haus (Kuppe 1424 nordöstlich Col della Berretta). 
Links: Gruppe Oberstleutnant Schad: die gegenüberliegende Hangstellung, dann 
weiter ebenfalls die genannte Kuppe. 
*) Wegen Erkrankung des Majors F l e i s ch n e r hatte Hauptmann K i r p a l das 
Kommando des 2. Feldbataillons übernommen.
	        
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