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Gra rt Mont e den Flankenschutz der im Tale der Torrente T o r r e
kämpfenden Abteilungen der Kaiserschützen.
Am 29. Oktober früh traf der Befehl des Regimentskommandos zur Ein-
rückung nach Musi ein.
An die körperliche Leistungsfähigkeit dieses Bataillons waren durch das
unaufhaltsame Vormarschieren und durch die Unbilden des Wetters sehr große
Anforderungen gestellt worden. Seit dem Abmärsche vom S t o l war es nicht
mehr möglich gewesen, die Verpflegung nachzuschieben, so daß die beim Manne
befindliche Reserveportion aufgezehrt werden mußte. Da es auch weiterhin nicht
abzusehen war, wie lange noch das Bataillon ohne Verpflegszuschub sich in
dieser unwirtlichen Gegend aufhalten mußte, erhielt Leutnant i. d. Ref. E i ß am
27. Oktober den Auftrag, mit einer Patrouille das Regiments- oder Divisions-
kommando auszusuchen und die mißliche Verpslegslage zu melden. Trotz der
vorangegangenen außerordentlich großen Anstrengungen marschierte er noch am
27. vom Mali V r h ab und traf am 28. um 5 Uhr nachmittags nach einer
hervorragenden Marschleistung wieder beim Bataillon ein, nachdem er mit dem
Regimentskommando die Verbindung aufgenommen hatte. Oberst N ü r n -
berger ließ, da ein Verpflegszuschub auf den M a l i V r h mit Tragtieren nicht
möglich war, dem Bataillon durch die Patrouille den Befehl zukommen, bis nach
C h i s a l i z z a zu marschieren, wohin er die Kochkisten beorderte. Das Unwetter
ließ jedoch die Durchführung dieser Maßnahme nicht zu. Die 3. und halbe 4.
Feldkompagnie versuchte um 7 Uhr abends des 28. den Marsch dorthin antreten,
mußte aber wegen des heftig tobenden Unwetters nach kurzer Zeit wieder umkehren.
Erst als in den Frühstunden des 29. der Einrücknngsbefehl des Regiments-
kommandanten nach Musi eintraf, marschierte das Bataillon um 7 Uhr früh
nach Chifalliza ab, menagierte dort um 11 Uhr vormittags und rückte dann nach
kurzer Rast zum Regiments ein.
6) Gefecht bei San Giorgio am 27. unb 2 8, Oktober
Bei der Gruppe Hauptmann S ch e m f i l.
Die Lage beim 4. Feldbataillon am 27. Oktober war: 14. Feldkompagnie
bei Cra. T a p o l z e r m i; das Bataillonskommando, die 16. Feldkompagnie und
die Maschinengewehrkompagnie 4 am N i z k i V r h; die 15 Feldkompagnie in
Starmizza; die 13. am Pas so Tanamea. Letztere unterstand jedoch
unmittelbar der Gruppe Oberst Nürnberger.
Ein Zug der 15. (Leutnant i. d. Res. Pellischek) und eiu Zug der
Hochgebirgskompaguie (Leutnant i. d. Res. von Gelmini Anton) waren im
Vorrücken auf die Forcella di Campitello und hatten bei Höhe 1194
eine kompagniestarke Alpiniabteilnng überrascht, zum Rückzüge gezwungen und
49 Gefangene gemacht.
Für das Verhalten n a ch Besitznahme des N i z k i V r h war dem vierten
Bataillonskommando kein Befehl zugekommen. Erst in den Frühstunden des 27.
traf das kurze Aviso ein, daß das Bataillon der deutschen Jägerdivision unter-
stellt sei, mit der nach mehrmaligen Versuchen die Verbindung hergestellt werden
konnte.
Das Bataillon hatte mit dem IV/JR. 14 die unter Kommando des Majors
Schuttes stehende Vorhut der Jägerdivision zu bilden und bekam den Auftrag,
die Höhe 1439 und 1454 (Monte S t r e n g o n n o c o l e), einen Bergrücken, der
an der Ostseite die über die Sella di Earmizzo emporsteigende Straße bis'
G n i v a begleitet, in Besitz zu nehmen.
Das 3. Regiment 1914—18. gl