Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

Auf der durch zwei bis drei Wagenkolonnen vollständig blockierten Marsch- 
straße gab es andauernde Halte und Stockungen. Es mußte der Weg inr gänzlich 
zertretenen und durch den unglücklicherweise noch einsetzenden Regen grundlos 
gewordenen Nebengelände genommen werden. 
Um Mitternacht endlich gelangte die teilweise abgerissene Marschkolonne des 
Regimentes nach D r o h o m y s I, mußte aber, da der Ort von Truppen voll 
belegt war, bei strömendem Regen im Freien nächtigen. (Marschleistung 
27 Kilometer.) 
f) Rückmärsche gegen Tarnow bis 26. September. 
13. September. Der weitere Rückmarsch blieb zwar von den Russen 
unbelästigt, stellte aber an die Körperkräfte und an die Disziplin ganz außer- 
gewöhnliche Anstrengungen. Dazu kam, daß das Wetter andauernd ungünstig 
war. Der Regimentstrain konnte infolge des unausgesetzten Steckenbleibens der 
Trainkolonnen dem Regiments nicht folgen. Die Verpflegung war daher eine 
vollkommen unzulängliche. Nicht nur die Anstrengungen der Märsche, sondern 
auch die ungenügende Ernährung setzte den physischen Zustand der Truppe sehr 
stark herab. Oft waren Offiziere und Mannschaften derart übermüdet, daß sie 
auf das in der Nacht eintreffende Essen verzichteten und sich todmüde ohne Nahrung 
dem Schlafe überließen. 
Am 13. September stand das Regiment schon um 4 Uhr früh am Lagerplatze 
Drohomysl marschbereit. Es hatte also kaum einige Stunden Zeit zum 
Ausruhen. Infolge der großen Ansammlungen von Truppen im Orte, die vorher 
abfließen mußten, konnte es aber erst um 7 Uhr früh den Ortsausgang erreichen. 
Der Marsch führte über M a l n o w, Starzawi nach Chalupki- 
D n s o w k i e und Mala w a. 
Die Marschlinie war wieder vollgestopft mit Truppen und Fuhrwerks- 
kolonnen. Mühselig mußten die Bataillone neben der Straße querfeldein sich 
vorwärtsbewegen. Von 3 bis 4 Uhr nachmittags konnte bei N a k l o eine Stunde 
gerastet werden. Während des Weitermarsches erhielt das Regiment um 5 Uhr 
nachmittags den Befehl, den San über die Brücke bei W a l a w a zu passieren. Im 
Parallelmarsche mit mehreren Truppenkolonnen verschiedener Korps ging der 
Marsch bei eingetretener Dunkelheit nur langsam weiter. Erst um 7 Uhr abends 
konnte nach längerer Wartepause die Pontonbrücke bei W a l a w a übersetzt 
werden. Um 9 Uhr abends bezogen die Bataillone im Westteile von Dnsowce 
Quartiere. . 
15. September. Um 6 Uhr früh Abmarsch über B a r y e z nach 
R a d y m n v, dort kurze Rast. 6 Uhr abends Eintreffen in I a r o s l a n, wo 
mit der Division, die das Regiment schon verloren glaubte, Verbindung auf- 
genommen werden konnte. Die Bataillone wurden in der Annakaserne ein- 
quartiert. (Marschleistung 22 Kilometer.) 
Nach all den Mühseligkeiten und Anstrengungen der letzten Zeit brachte 
dieser Tag doch einen Lichtblick, da nach mehr als einer Woche endlich wieder das 
langentbehrte Brot verteilt wurde. Auch bot sich Gelegenheit, in I a r o s l a n 
mancherlei Lebensmittel einzukaufen. 
16. September. Abmarsch 5 Uhr früh über P r z e w o r s k nach S t n d - 
z i a n, Ankunft 2 Uhr nachmittags (17 Kilometer). Die 7. Feldkompagnie rückte 
von ihrer Kommandierung als Bedeckung des XIV. Korpskommandos ein; an 
ihre Stelle ging die 6. Feldkompagnie ab. 
17. September. Ab 5 Uhr früh Marschbereitschaft. Abmarsch 7 Uhr früh 
nach Lancut. Ankunft 1 Uhr 30 nachmittags (15 Kilometer).
	        
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