Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Sturmpatrouille 4 (Leutnant F i tz t u m) geht entlang des P o s i n a - Baches 
bis zum Stege „e" vor, rollt den italienischen Graben „f" auf und rückt 
über „g" durch die Caldiera - Schlucht in die Sektion 18 ein. 
Die übrigen Patrouillen sollten im Falle kein feindliches Artilleriefeuer 
einsetzt in die Sektion 19, im anderen Falle durch die C a I d i e r a- Schlucht 
in die Sektion 18 einrücken. Hiezu waren am Südausgange dieser Schlucht 
Führer stellig gemacht. 
Das Unternehmen war sehr schwierig, bedurfte großer Schneid und Um- 
ficht seitens der Beteiligten, war gut ausgedacht und vorbereitet. Die Haupt- 
bedinguug für das Gelingen war auch diesmal Überraschung. Leider hatten die 
braven Patrouillen wieder kein Glück. 
Um 1 Uhr früh aus der Sektion 19 abmarschierend, gelangte die Abteilung 
unbemerkt bis an das italienische Hindernis im P o s i n a - Bach („a"). Das 
Rausches des Baches begünstigte zwar das Durchschneiden der Hindernisse, doch 
dürfte der in einer Entfernung von etwa 15 Schritte beim feindlichen Stütz- 
punkte „d" stehende Posten das Geräusch vernommen haben und gab Feuer. 
Hiedurch wurde die italienische Besatzung alarmiert uud setzte mit einem lebhaften 
Abwehrfeuer ein. 
Oberleutnant Obstgarten mußte den Rückzug anordnen, der unter einem 
heftigen Verfolgungsfeuer von Geschützen und Minenwerfern auf verschiedenen 
Wegen durchgeführt wurde. 
Verluste: Oberleutuant Obstgarten und Leutnant Fitzt u m 
leicht verwundet, 2 Jäger durch Minenvolltreffer tot, 1 Jäger Fußschuß. 
Wenn auch trotz der Kühnheit und Angriffslust der Offiziere und Mann- 
schaften den drei Unternehmungen ein Erfolg versagt geblieben war, so war doch 
zweifellos eine starke Beunruhigung der Italiener, vielleicht sogar die beabsichtigte 
Vortäuschung des Vorfühlens vor einem Angriffe gelungen. 
Auch im Abschnitt des 4. Feldbataillons wurde eine rege Patrouillentätigkeit 
entwickelt. 
Am 29. Mai stieg Leutnant i. d. Res. S k a l e t aus der eigenen Vorstellung 
ins C a p r a r a t a l ab, um von rückwärts die feindliche Vorstellung aufzurollen. 
Die gut geführte Patrouille hatte infoferne keinen Erfolg, als sie die italienische 
Stellung, die jedenfalls in derselben Nacht geräumt worden war, leer fand. 
Leutnant i. d. Res. P a r s ch ging aus der Sektion 18 mit einer Patrouille 
gegen G r i s o vor und fand die das Capraratal absperrende feindliche Stel- 
lung ebenfalls unbesetzt. 
Während der Unternehmung des Oberleutnant O b st g a r t e n gegen 
Griso stieg Leutnant id. Res. Köppl neuerdings ins Capraratal ab, 
gelangte bis in die Talsohle und rückte, nachdem er die italienische Stellung leer 
gefunden hatte, wieder ein. 
Die Kampfgräben und Unterstände der „feindlichen Vorstellung" wurden 
am 22. Juni durch Leutnant i. d. Res. K l u s a k der technischen Jägerkompagnie 
gesprengt und die Verbindungswege von der eigenen Stellung zu ihr durch 
Minen gesperrt. 
Ende Mai übernahm Hauptmann i. d. Ev. Hagg das Kommando der 16. und 
Hauptmann Baron Werbt das der 15. Feldkompagnie.
	        
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