Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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„Drei Zinnen" waren, um die Ausgestaltung der Verteidigungsanlage fest- 
zulegen. 
Das Regimentskommando ordnete um 1t) Uhr vorm. des nächsten Tages 
die Wiederbesetzung der „Drei Zinnen" an, die auch durch Fähnrich i. d. Res. 
Bachmann mit 13 Mann der 2.Feldkompagnie anstandslos durchgeführt 
wurde. Die Patrouille war um 11 Uhr 30 abmarschiert und hatte um 11 Uhr 45 
die italienische Stellung bereits wieder in Besitz genommen. 
Dank der außerordentlichen Geschicklichkeit und Schneid des Lt. R u u g e 
mit seiner Abteilung war es gelungen, diesen wichtigen Stützpunkt den Italienern 
abzunehmen und eine doppelt so hohe Anzahl Gefangener als Angreifer zu macheu. 
Die Türme blieben von nun an unbestritten im Besitze des Regiments, 
erhielten die Bezeichnung „R n n g e st e l l n n g" und hatten eine ständige 
Besatzung von 33 Mann unter Kommando eines Offiziers. 
Unter Leitung des Leutnant i. d. Res. K r a i n e r wurde sofort mit dem 
Stellungs-Ansbaft begonnen, der wegen des schwierigen Zuschubes an Bau- 
Material und wegen der Arbeiten im Gestein sehr zeitraubend war und große Alt' 
fordernngen an den Arbeitsleiter und die Mannschaft stellte. 
Die Ansichtsskizze 7 gibt ein Bild des Stellungsverlaufes und läßt die 
Geländeschwierigkeiten bei der Festlegung und beim Ausbau des Stützpunktes 
erkennen. 
Unternehmen gegen die „Griso-Stellung" am 19. Mai. 
Für eine Unternehmung gegen diese Stellung war vorerst eine genaue 
Erkundung notwendig, die am 18. Mai durch mehrere Patrouillen erfolgen sollte. 
Hiezn hatten abzugehen: 
a) eine Patrouille aus der Sektion 18 ins Capraratal, bezw. in die 
C a l d i e r a - Schlucht. Aufgabe: Soweit als möglich gegen Griso 
vordringen und den italienischen Flügel dortselbst feststellen. 
b) eine Patrouille der 6. Feldkompaguie gegen die italienische Vorstellung 
bei G r i s o und gegen die Kapelle dortselbst. Aufgabe: Ermitteln, ob 
und wie stark diese Stellung besetzt sei. 
c) eine Patrouille aus der Sektion 20 gegen die Pailecche - Schlucht. 
Aufgabe: Feststellen, ob der Ausgang derselben von den Italienern 
besetzt sei. 
Durchführung: 
ad a) Die Patrouille aus der Sektion 18 brach unter Führung des 
Leutnant i. d. Res. Pesendorfer um 9 Uhr abends auf und ermittelte, daß 
die C a l d i e r a - Schlucht unbesetzt und das C a p r a r a - Tal vom Feinde frei sei. 
ad b) Von der Sektion 19 (6. Feldkompagnie) gingen um 10 Uhr nachts 
zwei Patrouillen ab. Die erste (Fähnrich Moser und zwei Jäger) fand das 
Caprara-Tal mit fehr starken Hindernisreihen abgesperrt. Sie über- 
querte diese und gelangte auf das Dach eines besetzten Unterstandes, ohne von 
den Inwohnern bemerkt zu werden. Die Zahl der im Unterstande befindlichen 
Italiener dürfte etwa 20 bis 30 Mann betragen haben. Da die Patrouille nur 
drei Mann stark war und von einem unweit aufgestellten Posten angerufen wurde, 
zog sie sich wieder zurück und rückte um 4 Uhr früh ein. Dieser Patrouillengang 
war mit Rücksicht auf die schwierigen örtlichen Verhältnisse sehr umsichtig und 
schneidig durchgeführt. 
Die zweite Patrouille (Leutnant i. d. Res. Kroll mit zwei Jägern) ging 
vom rechten Flügel der Sektion gegen die feindliche Stellung, die sich vom Fuße 
der Val grande-Türme gegen Gr is o hinzog! sie fand sie sehr stark besetzt, 
gut ausgebaut und mit dichten Hindernissen geschützt.
	        
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