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Eine andere feindliche Patrouille, die sich am 1k. April um 1 Uhr nachts der
Feldwache 7 der Vorstellung näherte, wurde durch Gewehr- und Handgranatenfeuer
abgewiesen.
Bedauerlicherweise desertierte an diesem Tage ein strafweise degradierter
Unteroffizier der Artillerie zum Feinde, verriet die Ausstellung der 24 cm Mörser-
batterie und den Platz des B o r c ola - Lagers hinter dem Paffe. Beide Räume
wurden 4 Tage später vom Gegner unter schweres Artilleriefeuer genommen, das
zwar keinen Sachschaden verursachte, aber leider 4 Verwundete brachte.
Das Lager mußte wegen der Gefahr einer nochmaligen Beschießung geräumt
und eine Patrouillenunternehmung des Oberleutnant O b st g a r t e n gegen
zwei Feldwachen der feindlichen G r i f o - Stellung wegen der Gefahr des Ver-
rates durch den Kanonier verschoben werden.
15. April. Im Vorgelände der Sektion 23 (Unterabschnitt I der 2. Kaiser-
jägerbrigade), die von Kompagnien des 1. Feldbataillons besetzt war, lag eine
Stellung „S a u d s-a ck bu r g" genannt. Sie war den Italienern im Sommer
1916 von den „Pierzehnern" durch ein sehr gut geführtes und gelungenes Unter-
nehmen genommen worden. Der nunmehrige Besitz dieser vorgeschobenen Stellung
machte es möglich, den Gegner von der Hauptstellung abzuhalten, ihn bei einem
etwaigen Angriffe aus dem ValGrande oder gegen Sektion 24 flankierend zu
fassen und seine gegen die Felstürme vor Sektion 24 (Valgrandetürme) und auf
den Majo - Hang vorgeschobenen Patrouillen wirksam zu beunruhigen.
Die Stellung vor der S a n d s a ck b u r g hatten die Italiener vor Eintritt
des Winters geräumt. Bei Beginn der wärmeren Jahreszeit war jedoch zu
erwarten, daß sie sie wieder besetzen würden und vielleicht sogar die S a n d s a ck-
bürg wieder in Besitz zu nehmen beabsichtigten.
Es wurden daher alle Anordnungen für einen sofortigen technischen Ausbau,
für Verbindungsmaßnahmen und für das Sperrfeuer der Artillerie, der Minen-
und Granatwerfer getroffen. '
Die Unternehmung gegen die Val Grande Türme und gegen die Pruche-Geschütze
am 20. April 1917.
Die Val Grande - Türme oder auch nach ihrer Gestaltung „Drei
Zinnen" genannt, lagen 'vor der Sektion 21 und waren mit ihr durch einen kurzen,
nach abwärts sich senkenden Sattel verbunden. Knapp westlich am Fuße der
Türme befand sich der Ort G r i s o, östlich von ihnen endigte das ValGraude.
Feindwärts fielen die Türme fast senkrecht etwa 200 Meter bis zur Talsohle ab.
Ihre höchste Spitze war mit 1234 Meter kotiert.
Diese Felspartie war schon zur Zeit der Übernahme der Stellung durch das
Regiment von den Italienern besetzt und mit der Front gegen die Sektion 21
(H ü ck e l - Spitze) ausgebaut. Die feindliche Stellung bestand größtenteils aus
Steinbau, Sandsäcken und Wellblechüberdachuug.
Ihre Gesamtbesatzung betrug schätzungsweise 40 Mann, von welcher bei
Tag zwei, bei Nacht sechs Posten festgestellt waren
FM. Erzherzog Eugen wurde zum Kommandanten der Südwestfront ernannt.
FM. Freiherr Conrad von H ö tz e n d o r f übernahm das Kommando der Heeresgruppe
in Bozen.
Der Verpflegsstand des Regiments betrug am 19. April: 110 Offiziere, 2666 Mann
und 441 Pferde.
Am 24. April wurde die 1. und 2. Marschkompagnie, am 8. Mai die 3. Marsch-
kompagnie des 27. Marschbataillons aufgeteilt. Eingeteilt waren bei diesen: Hauptmann
i. d. Res. E ichle r, Leutnant i. d. Ref. K ö p p l, R e i t B e r w a n g e r, Hirsch, B e r ch-
t o l d, Fähnrich i. d. Res. Wernifch, L u g er, Zajicek, Hermann, Horvath,
Hönigsfeld, F u ch s b e r g e r.