Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Meist wurW durch das telephonische Aviso „Lawinenalarm" solange jeglicher 
Berkehr eingestellt, bis die Gefahr vorbei war. Trotzdem forderte der weiße Toi? 
seine Opfer. Eine Abteilung von 11 Mann, welche den Weg von der Vorstellung 
Zu den Feldwachen 1, 2 und 3 freilegen sollte, verunglückte, iudem sie von einer 
Lawine in die Tiefe gerissen wurde. Eine Bergung war ausgeschlossen. Am 
8. März stürzten abermals 6 Jäger mit einer Lawine ab. Diesmal gelang es 
jedoch der alpinen Rettungspatrouille unter Leutnant i. d. Res. Skala, alle 
zu bergen. 
Der Gefechtsstand des Regiments war stark gesunken. Seit den schweren 
Verlusten bei der Sommeroffensive 1916 uud den darauffolgenden Abwehrkämpfeu 
am Cosmagon — Rotte und am Pasubioim Herbste und Winter 1916 
waren die Stände noch nicht viel aufgefüllt worden. Zur teilweisen Ergänzung 
trafen am 12. März 3 Marschkompagnien des 26. Marschbataillons") beim 
Regiments ein und wurden auf die Feldkompagnien aufgeteilt. 
Außerdem wurden 2 Marschkompagnien des JR. 64 Gunter Oberleutnant 
M a z o r a n a) zur Verfügung gestellt. Darunter befanden sich auch 25 Mann 
ruthenischer Nationalität, die als politisch unverläßlich besonders beaufsichtigt 
werden mußten. 
Am 16. März wütete ein boraartiger Sturm, der jeden Verkehr unmöglich 
machte. 
Schneefall mit Tauwetter dauerte später den ganzen März an und 
beschränkte die feindliche Tätigkeit nur auf eine zeitweise, oft aber auch recht heftige 
Artilleriebeschießung, worunter hauptsächlichst die Paßsektion zu leiden hatte. 
Erst ab K. April zeigte sich der Feind rühriger und versuchte eine Patrouillen- 
Unternehmung, die jedoch an der Wachsamkeit der Besatzung scheiterte. Stabs- 
oberjäger B e r t l und Jäger Höfer bemerkten nachts am rechten Flügel der 
Sektion 19 eine Abteilung von etwa 36 Italienern, die sich mühsam und langsam 
aus der Richtung G r i s o bergauf bewegten und für die Nachkommenden Stufen 
in den Schnee schlugen. Sektionskommandant Leutnant i. d. Res. N o v i k wollte 
die feindliche Abteilung so nahe als möglichst herankommen lassen, um sie dann 
überraschend mit Feuer zu überfallen. Durch einen Postenschuß aus einer anderen 
Sektion aufmerksam gemacht, stellte jedoch der Gegner die Vorwärtsbewegung 
ein und begann, sich im Schnee einzugraben. Nunmehr eröffnete die Sektions- 
befatznng ein heftiges Feuer. Die Italiener gaben Fersengeld und flüchteten nach 
Grifo zurück, von wo alsbald rote Leuchtraketen aufstiegen, die ein einstündiges, 
heftiges Sperrfeuer auslösten. Hiebei wirkten die Prnche - Geschütze, die 
Batterien von Monte Alba und im Val Sorapache mit. Die in der 
gleichen uud folgenden Nacht abgesandten Patrouillen fanden an dem Platze, 
wo der Gegner sich eingegraben hatte, Gewehre, Handgranaten, Stahlhelme und 
Briefschaften, aus denen die Zugehörigkeit der italienischen Abteilung zur 2. und 
3. Kompagnie des JR. 86 festgestellt werden konnte. 
*)In das XXVI. Marschbataillon, das am 29. Dezember 1916 aus der Kaderstation 
Lambach ins Feld abging, gelangten zur Einteilung: 
1 /XXVI. Marschkompagnie: Oberleutnant Heinrich Alvarez de la Bega, Kom- 
Mandant, Leutnant i. d. Res. Rudolf K r e i ß, Fähnrich i. d. Res. Liebewein, 
tzrabalek Alois, K r i st e n Alois, Stabsoberjäger Karlovsky Adalbert, 
Oberjäger H u b e r. 
2 XXVI. Marschkompagnie: Oberleutnant Obstgarten Julius, Kommandant, 
Leutnant i. d. Res. B e r w a n g e r Leo, Fähnrich i. d. Res. F l e i s ch m a n n 
P a r s ch Hermann, Stabsoberjäger Tiefenthaler Josef Adolf, Oberjäger 
A l b e r. 
3/XXVI. Marschkompagnie: Oberleutnant i. d. Res. Wochenalt Rupert, Leutnant 
i. d. Res. Reith Max, Fähnrich i. d. Res. T h a l e r Dr. Rudolf, Luge r David, 
Stabsoberjäger B e r t l Paul, Oberjäger K o f l e r Hermann. 
Als Arzt: Assistenzarzt i. d. Res. Möllg-Möschl Adolf Dr. 
Mannschaft: 315 Mann.
	        
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