Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Auch tu der Sektion 8 war die anstürmende italienische Infanterie bis an 
die Kaverne gelangt, deren Besatzung sie gefangennahm. Ein mutiger Gegen- 
angriff der Reserve warf sie aber von hier vollends hinaus. 60 Mann wurden 
gefangen. 
So war bereits um 6 Uhr 15 nachm. der Gegner überall zurückgeschlagen 
und die Stellung restlos im Besitze der Kaiserjäger. Das als Vergeltung für 
den mißlungenen Angriff einsetzende Artilleriefeuer dauerte bis 7 Uhr 30 abends 
an. Die vom Brigadekommando noch um 6 Uhr 45 nachmittags zur Unter- 
stützuug in Marsch gesetzten Reserven (zwei Kompagnien JR. 14 und drei Marsch¬ 
kompagnien 4.TJR.) fanden keine Verwendung mehr. 
Nach Gefangenenaussagen war der Sturm von mehr als 150 Geschützen aller 
Kaliber vorbereitet und von 2 italienischen Bataillonen geführt. Bei Berück- 
sichtigung der äußerst intensiven Artilleriewirkung und der zahlenmäßigen Über- 
legenheit der Angreifer ist der Erfolg der glücklichen Abwehr umso höher zu 
werten, als die braven Verteidiger des 1. und 3. TJR. bereits mehrere heiße 
Kampftage hinter sich hatten und nach einem stundenlangen alles verheerenden 
Artillerie- und Minenwerferfener sich trotzdem mutig den dichten Massen der 
Angreifer entgegenwarfen und sie im Handgemenge zurücktrieben. 
Nach den schweren Kämpfen der letzten Tage waren aber auch die Italiener 
erschöpft und ruhebedürftig. Das Artilleriefeuer flaute allmählich ab und um 
10 Uhr nachts war allgemein Ruhe eingetreten. 
Bei einbrechender Dunkelheit wurde die sehr ermüdete, abgekämpfte Besatzung 
der Sektion 7 durch die 4. Feldkompagnie des Regiments unter Leutnant i. d. Res 
Ecker abgelöst. Als später auch die 2. Feldkompagnie unter Oberleutnant 
Dr. Roth und die Maschinengewehrabteilung 1 eintrafen, setzte'Major Högn 
diese Kompagnie als Besatzung in die Sektion 7 ein und bestimmte die 4. Feld- 
kompagnie als Reserve der Sektion 8. 
Das 2. Feldbataillon hatte, wie es nach dem mit vorbildlicher Tapferkeit 
durchgekämpften heißen Ringen nicht anders zu erwarten war, sehr schwere Ver- 
luste erlitten. 
Verluste des 2. Feldbataillons: 
tot: 
verwundet: 
vermißt: 
Offiz. 
Mann 
Offiz. 
Mann 
Offiz. 
Mann 
5. Kompagnie 
— 
2 
2 
34 
— 
32 
6. „ 
— 
10 
1 
52 
— 
24 
7. 
— 
— 
1 
60 
—■ 
28 
8. 
2 
9 
1 
105 
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28 
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Summe 
2 
21 
5* 
251 
— 
112 
Von den 112 Vermißten ist der allergrößte Teil als gefallen oder schwer 
verwundet anzunehmen. Genaue Verlustangaben konnten nicht gemacht werden, 
da die Mannschaft durch die kurz vorher erfolgte Auffüllung des Bataillons sich 
gegenseitig noch nicht kannte, auch Angehörige fremder Truppenkörper eingeteilt 
*) Darunter der tapfere Kommandant der 8. Feldkompagnie Oberleutnant i. d. Res. 
Dr. R o st a ch e r, der eine Kopfverwundung und durch Steinschlag eine Kniescheibenverletzung 
erlitt und trotzdem bis zur Ablösung um 19 Uhr nachts bei den Resten seiner Kompagnie 
in der Stellung verblieb.
	        
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