Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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gruppierten sich die Italiener in ihren Sammelräumen, in den Mulden um 
Kote 2100 und Kote 2081, Mners im Sattel zwischen den beiden Pasnbiv- 
Platten und in der ehemaligen Sektion 6 zum Angriff und begannen um 5 Uhr 
uachmittags mit Patrouillen vorzufühlen. Eigenes Artilleriesperrfeuer setzte 
sogleich mit vorzüglicher Wirkung ein und konnte den beginnenden Angriff nieder- 
halten. Nur bei der Sektion 7 gelang es dem Gegner mit starken Kräften heran- 
zukommen und in den rechten Flügel (Riegelstellung) einzubrechen. Ein sofort 
einsetzender Gegenangriff der aus den Kavernen eilenden Reserven warf die einge- 
druugenen Teile des Feindes wieder zurück, konnte aber nicht verhindern, daß sie 
sich 20 Schritte vor der Hauptstellung festsetzten. Der Kampf war sehr erbittert und 
kostete beiderseits viele Opfer. 
Da die dem Unterabschnittskommando 2 zur Verfügung gestandenen Re¬ 
serven bereits aufgebraucht uud keine Anzeichen eines Nachlassens der feindlichen 
Angriffe sich fühlbar machten, ordnete das Brigadekommando die Verlegung des 
eben neuformierten 2.Feldbataillons (Hauptmann Fleifchner) in den Unter- 
abschnitt als Reserve an. Es traf um 11 Uhr nachts beim Unterabfchnitts(Regi- 
ments)kommando ein uud mußte dort wegen Mangel an Unterkünften bei voller 
Alarmbereitschaft Freilager beziehen. Die um diese Jahreszeit in einer Höhe von 
2000 Meter herrschende Kälte machte den Aufenthalt im Freien sehr unangenehm 
und gab den Kompagnien nicht die für die nächsten schweren Kampftage notwendige 
Ruhe und Erholung. 
Inzwischen hatte das Brigadekommando die endgültige Vertreibung der 
Italiener von der P a s n b i v - Platte anbefohlen. Da frische, vollwertige 
Reserven nicht vorhanden waren, befahl das Kampfgruppenkommando (Major 
Högn) dem Sektionskommandanten, Leutnant i. d. Res. Obergnggen- 
b e r g e r, die Gegenaktion mit den verfügbaren Resten dreier dort befindlichen 
Kompagnien durchzuführen. 
Der trotz heftigem Artillerie- und Miuenwerferfeuer um 2 Uhr morgens 
des 18. Oktober unternommene Gegenstoß warf die Italiener bis an den Platten- 
rand zurück, wo sie sich hartnäckig festsetzten und ein Feuergefecht begannen. 
Erst um 5 Uhr früh trat etwas Ruhe ein und hielt bis 7 Uhr an. Von da 
an steigerte sich das zusammengefaßte Artillerie- und Minenwerferfeuer allmählich 
bis zur größten Heftigkeit. 
In Erwartung eines neuerlichen Angriffes erhielt das 2. Feldbataillon") den 
Auftrag, zur Unterstützung zum Kampfgruppenkommando (Major H ö g n) abzu- 
gehen. Als erster Staffel marschierte um 10 Uhr 30 die 7. Feldkompagnie ab und 
traf trotz des heftigen Sperrfeuers ohne nennenswerte Verluste um 12 Uhr 45 
mittags an ihrem Bestimmungsorte ein. Inzwischen hatte auf der Platte ein 
wütender Handgranatenkampf stattgefunden, so daß das Kommando des 1. TJR. 
um 1 Uhr uachmittags eine weitere Kompagnie zu Major Högn befahl, worauf 
die 5. Feldkompagnie, Leutnant i. d. Ref. Löberbaner, sofort abging. 
Um 2 Uhr 30 nachmittags griffen die Italiener neuerdings die Sektion 7 
mit großer Übermacht an. Die dort befindlichen Kompagniereste Waren durch 
das vorhergehende Artillerie- und Minenfeuer sehr geschwächt und wurden von der 
fast zehnfachen Übermacht nach erbittertem Nahkampfe am rechten Flügel wieder 
aus der Hauptstellung gedrängt. Als hievon die Meldung bei Major Högn ein- 
traf, ließ er sofort die 7. Feldkompagnie des Regiments in die Sektion 7 ab- 
marschieren, wo sie sich dem Sektionskommandanten zum Gegenstoß zur Verfügung 
zu stellen hatte. 
*) Kommandant der 5. Feldkompagnie: Leutnant i. d. Res. Löberbaner Franz Karl, 
der 6. Feldkompagnie: Leutnant i. d. Res. Wenzel Hermann, der 7. Feldkompagnie: Ober- 
leutnant i. d R. Hab er fellner Kaspar, der 8. Feldkompagnie: Oberleutnant i. d. Res. 
Rostache r Franz (bh. JR. 2), der MGA. 2:Oberleutnant i. d. Res. A n g e n f e l d.
	        
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