Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Sie bestand aus einer ungarischen Landsturmkompagnie, aus Teilen der 
Ski-, aus Teilen der 6. und 7.Feldkompagnie und ans der Pionierkompagnie 1/10. 
In den Vormittagsstunden stand aber auch der P a s u b i o - Abschnitt in * 
schwerem Kampfe, es bestand somit die Gefahr eines Durchbruches auch aus dieser 
Richtung. Das Brigadekommando beauftragte daher um 10 Uhr 30 vormittags 
das 4. Feldbataillon mit der vollständig verfügbaren 15. und 16. Feldkompagnie 
eine Aufuahmsstelluug in der Linie Kote 2148 (Rotte) über Kote 2001 und Tri- 
gonometer 2088 (Monte B u s e) zu besetzen. Dieser Befehl war um 1 Uhr nachts 
durchgeführt. 
Die Lage hatte sich also im Laufe des Vormittags immer kritischer gestaltet; 
die Besetzung zweier Linien hatte fast alle verfügbaren Reserven verschlungen, 
das bosnisch-herzegowiuifche Bataillou und das halbe 4. Bataillon des Regiments 
waren noch nicht eingetroffen. Als dann auch Hauptmann P f r o g n e r nach-- 
mittags angewiesen wurde, seine Gruppe bei Eintritt der Dunkelheit zurück- 
zunehmen, scheint das Brigadekommando den Plan eines erneuerten Gegen- 
angriffes gänzlich aufgegeben zu haben. Daß es sich nur mehr um das Festhalten 
der Stellungen handelte, ging aus einer Telephondepesche des XX. Korps an das 
Brigadekommando hervor, die lautet: 
„Pafnbioplatte und Roiterücken müssen unter allen Umständen gehalten werden. Bis 
zum Eintreffen von Verstärkungen hat kräftiges Artilleriefeuer ein Festsetzen des Gegners am 
Roiterücken zu verhindern. Auf innigste Verbindung der Besatzungen am Pafubio mit den 
am Roiterücken stehenden Kräften ist besonderes Gewicht zu legen." 
Es sollte mit dem zu erwartenden Halbbataillon (13. und 14. Feld¬ 
kompagnie) und dem bereits in Stellung befindlichen restlichen Halbbataillon, 
Major S ch w a b i k, die Linie zwischen dem Roitekops und dem Pasubio, als 
die durch die Zurücknahme der-Angriffsgruppen neuentstandene Linie besetzt 
werden. Hiezu erhielt Major Schwabikum 6 Uhr abends den Vollzugsbefehl. 
Um 8 Uhr abends wurde vom Brigadekommando bekannt, daß das Bataillon 
V/bh. 1*) nicht vor Mitternacht im Roite-Lager eintreffen werde, dann aber 
für den Fall der Notwendigkeit dem Regiments zur Verfügung stünde. 
Das Verschieben der Reserven und ihr Einsetzen ins Gefecht hatte eine 
unvermeidliche starke Mischung der Verbände hervorgebracht. Oberst Fischer 
von See beabsichtigte daher, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit, die 
Verbände zu ordnen und so die stark vermengten Bataillone und Kompagnien 
wieder in die Hand zu bekommen. 
Der Zeitpunkt ergab sich, als Hauptmann P f r o g n e r's letzte Abteilung 
um 9 Uhr abends hinter dem R o it e-Rücken eingetroffen war. Major p. 
Kurovsky bekam den Auftrag, zum Regimeutskommando einzurücken und aus 
den Teilen des 1. und 2. Feldbataillons ein Bataillon zu formieren, was um 
1 Uhr nachts durchgeführt war. 
Aus den geringen Resten konnte aufgestellt werden: die 7. Feldkompagnie 
aus den Resten der 5. und 7. Feldkompagnie (Kommandant Leutnant i. d. Res. 
Ecker), die 6. Feldkompagnie aus den Resten der 6. und 8. Feldkompagnie (Kom¬ 
mandant Leutnant i. d. Res. Wenzel), die 4. Kompagnie aus den Resten des 
1. Feldbataillons (Kommandant Oberleutnant Albrecht). 
Gesamtstand: 320 Feuergewehre. Aus den zwei Maschinengewehren der 
MGA. II und dem einen übrig gebliebenen der MGA. I wurde die. Maschinen- 
gewehrabteilnng des kombinierten Bataillons zusammengesetzt. 
Gleich nach erfolgter Formierung befetzte dieses neue Bataillon den Roite- 
Rücken. Dort standen nachher vom rechten zum linken Flügel: ein Zug der 
7. Feldkompagnie vom Stützpunkte D—1 bis D—3, eine bosnifch-herzegowinifche 
*) V/bh. 1 — V. Feldbataillon des bosnisch-herzegowinischen Infanterieregimentes Nr. 1.
	        
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