Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

Sein Beginn war für 3 Uhr morgens festgesetzt. Infolge verschiedener 
Verzögerungen begann die Angriffsbewegung aber erst nach Sonnenaufgang, als 
es bereits hell war. 
Das 1. Feldbataillon mit der 3. (Hptm. S ch e m f i l) und 4. Feldpompagnie 
(Oberleutnant Semper) und mit Teilen des Feldjägerbataillons 16 in 
Feuerlinie und mit der 1. (Hauptmann Schö tut) und 2. Feldkompagnie (Haupt¬ 
mann P r o s kowe tz) in Reserve übersetzte, durch die Maschinengewehrabteilung 
des Bataillons (Hauptmann K i r p a l) und des Feldjägerbataillons 16 von der 
Windmühlenhöhe kräftigst unterstützt, die Niederung und konnte den Angriff trotz 
starkem Infanterie- und Artilleriefeuer bis auf 300 Schritte an den Gegner 
herantragen. 
Zu seiner Unterstützung mußten die eigene 2. Feldkompagnie und Kom¬ 
pagnien der Feldjägerbataillone 16 und 27 eingesetzt werden. In dieser Entfernung 
vvm Feinde grub sich die erste Linie ein und nahm den Feuerkampf auf. Von 
der Bataillonsreserve (1. Feldkompagnie) wurde uoch ein Zug (unter Oberjäger 
B e n z) rechts der 3. Feldkompagnie eingeschoben. Die russische Feuerwirkung, 
besonders einer russischen Batterie, war sehr störend, die Verluste mehrten sich. 
Die 1. Feldkompagnie (Hauptmann Schön n) folgte als Bataillonsreserve dem 
Bataillon und bezog später, als sich die gewaltige Übermacht der Russen immer 
mehr fühlbar machte, und die Gefahr des Eiudrückeus der Gefechtslinie des 
Bataillons immer drohender wurde, auf der Windmühlhöhe eine Aufnahms¬ 
stellung. 
Die Gefechtsführung und die Verbindung mit den Kompagnien war äußerst 
erschwert, oft sogar gänzlich ausgeschaltet, da das Angriffsgelände durch Massen- 
Teuer der Russen vollkommen bestrichen war. Die die Verbindung aufsuchenden 
Gefechtsordonnanzen wurden am Wege meist durch Verwundung oder Tod außer 
Tätigkeit gesetzt. 
Dazu kam noch, daß der Bataillonskommandant Oberstleutnant P o l e t i- 
lovic schwer verwundet zurückgetragen werden mußte und es längere Zeit 
dauerte, bis sein Stellvertreter. Hauptmann Schön n hievon Kenntnis erhielt. 
Die eigene Artillerie versuchte anfänglich unter anerkennenswerter Auf- 
opferung den Angriff zu unterstützen und die feindliche Artillerie niederzukämpfen. 
Die eigenen, offen aufgefahrenen, todesmutig feuernden Batterien wurden jedoch 
durch die an Zahl und Geschützertrag weit überlegene russische Artillerie in 
kürzester Zeit vollständig niedergekämpft, zum Teil vernichtet. 
Beim 3. Feldbataillon war die Lage gleichfalls sehr schwierig. Es fungierte 
anfangs als Reserve und hatte sich in den ersten Morgenstunden in die Tiefen- 
linie bei Höhe 249 verschoben, wo sich auch das Regimentskommando mit der 
ö. Feldljmpagnie und der Regimentsfahne befand. 
Da die Gefahr eines Eingreifens der am Abend vorher aus der Richtung 
P o s a d o w gemeldeten russischen Kolonne immer noch gegeben war, wurde die 
10. und 11. Feldkompagnie zur Verlängerung der Feuerlinie mit der Front 
Südost befohlen. Beide Kompagnien konnten sich bis auf 300 Schritte an die 
feindlichen Stellungen heranarbeiten und den Feuerkampf von- dort aus auf¬ 
nehmen. Als Flankenschutz hinter der 10. stand eine halbe 5. Feldkompagnie. 
Die 12. Feldkompagnie wurde als Bataillonsreserve hinter den rechten 
(südlichen) Flügel befohlen, die 9. und die Maschinengewehrabteilung 3 nahmen 
zur Sicherung der Flanke beiderseits der Straße Telatyn - Pvsadow 
Front nach Süden Aufstellung. • 
Um gegen eine weitere Umgehung gesichert zu sein, wurde später noch die 
halbe Bataillonsreserve (halbe 12. Feldkompagnie) in das Wäldchen nördlich 
P o s a d o w dirigiert, wo sie auch bald mit schwächerem Gegner ins Gefecht trat. 
Das halbe 2. Feldbataillon, das beim Wäldchen nördlich T e l a t y n stand 
und bis 9 Uhr vormittags noch keinen Gegner vor sich hatte, erhielt um diese
	        
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