Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

— 391 — 
Am 12. September bemerkte um 11 Uhr vormittags der Grabenbeobachter 
der Sektion 3 am rechten Flügel unterhalb des Maschinengewehrstandes ein 
lagerndes italienisches Bataillon, das durch einen Feuerüberfall aus Maschinen- 
gewehren und Minenwerfer zersprengt wurde. Der Erfolg muß ein sehr guter 
gewesen sein, denn es setzte alsbald ein italienisches Vergeltungsfeuer mit Minen- 
Werfern aller Kaliber auf die eigenen Stellungen ein. 
In den folgenden Tagen herrschte Ruhe. 
Zu dem laut Gefangenenaussagen am 15. und 16. September geplanter! 
Hauptangriff im Räume Etschtal — Pasnbio kam es nicht. Da auch 
weiterhin keine Angriffsabsichten der Italiener zu bemerken waren, wurden am 
20. September die seit den letzten Angriffen vorne befindlichen Reserven wieder 
zurückgezogen. Ein halbes 2. Feldbataillon gelangte in die Mga. B i s o r t e als 
Brigadereserve. 
Um diese Zeit trat ein Wettersturz ein, der die Tätigkeit der gegen 
Witterungseinflüsse recht empfindlichen Italiener stark beeinflußte. 
Nur das Artilleriefeuer dauerte mit wechselnder Stärke an und verursachte 
täglich starke Zerstörungen der Gräben und empfindliche Verluste. Letztere betrugen 
im Monate September: 2 Offiziere und 33 Mann gefallen, 4 Offiziere und 160 
Mann verwundet. 
Der Gesamtverlust des Regimentes (41 Tote und 166 Verwundete) seit 
Mitte Juli hatte den Stand neuerdings stark vermindert. Durch die Aufteilung 
einer Ergänzungsformation von 314 Mann des 4. TJR. wurde der Abgang 
gedeckt. 
Die Vorsorgen für die Überwinterung waren wegen des Wettersturzes früher 
als beabsichtigt zu treffen und bedurften im Hochgebirge einer besonders genauen 
Organisation. Die Beteilung mit der Winterausrüstung, die Füllung der Höhen- 
depots mit Lebensmittel und sonstigen notwendigen Gebranchsartikeln, die 
Räumung lawinengefährlicher Unterkünfte forderte Zeit und Arbeitskräfte. Auch 
mußte eine Neuregelung der Besetzung der Stellungsabschnitte platzgreifen, da bei 
den hohen Schneemassen die Angriffsmöglichkeit für den Gegner verringert und 
daher zur Besetzung der Kampfgräben eine schwächere Kraft ausreichend war. Der 
übrige Teile konnte in den rückwärtigen Räumen sich erholen oder die immer 
notwendigen Schneeaufräumungsarbeiten durchführen. 
Bereits anfangs Oktober wurden zur Annahme der Wintergruppierung die 
nötigen Befehle erlassen. Der Regimentsabschnitt hatte eine Tiefengliederung 
anzunehmen, nach welcher die Bataillone ab 5. Oktober folgend gruppiert sein 
mußten: 
1/3. TJR. (Major v. Kurovsky) und MGA. 1 und 2 in der Kampf- 
stellung Sektion 1 bis 6., 
II/3. TJR. (Hauptmann Pfrogner) im Roitelager als Brigadereserve, 
IV/3. TJR. (Major Schwabik) mit dem Bataillonskommando, der 
MGA. IV und einer Kompagnie in Piazza, drei Kompagnien in 
S e r r a d a als Divisionsreserve. 
Die Verteilung des 1. Bataillons und der Nahkampfmittel am 6. Oktober 
war: 
Sektion 1 und 2: 4. Feldkompagnie (Oberleutnant Albrecht) und ein 
Zug der 7. Feldkompagnie, 
Sektion 3 und ^4: 2. Feldkompagnie (Oberleutnant Stolz), 
Anfangs Oktober hatte Oberstbrigadier von Ellison das 58. Gebirgsbrigade- 
kommando von Oberst Merten übernommen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.