Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Wiederholt verlangte die Gruppe Verstärkung, da sie bis über den zweiten Fels¬ 
abfall vorgeprellt, zuerst drei, dann einen vierten Gegenangriff abzuwehren hatte. 
Nach und nach waren an Verstärkungen eingesetzt: am rechten Flügel ein Zug 
der 16. Feldkompagnie (Kadett i. d. Res. Hönig) und ein Zug der 13. Feld- 
kompagnie (Fähnrich i. d. Res. Ellinger), am linken Flügel ein Zug der 3. 
(Kadettaspirant E h r m a n n) und ein Zug der 13. Feldkompagnie, Kommandant 
ein Unteroffizier. 
Während eines Gegenangriffes gegen die eigene rechte Gruppe war es dem 
Gegner gelungen, bis auf die nächste Distanz heranzukommen. Der hier festhaltende 
Teil mußte, da er zu weit vorgeprellt war, bis an den Rand des Felsabsturzes, 
wo eine Feldwache aufgestellt worden war, zurückgezogen werden. 
Die Pionierkompagnie 4/9, die während des ganzen Gefechtes sehr schneidig 
und geschickt mitgewirkt hatte, stellte noch während des Kampfes aus Sandsäcken 
einen Verbindungsgraben zur Feldwachftelluug beim Felsraude her. Hindernisse 
jedoch konnten wegen der Lage am Steilabfall nicht angebracht werden. 
Auch am linken Flügel versuchten die Italiener durch einen sehr energischen, 
von Minenwerfer- und Geschützfeuer unterstützten Gegenangriff das Verlorene 
wiederzugewinnen, sie wurden aber im heftigen' Handgranatenkampfe zurück¬ 
geworfen. Die feindliche Stellung III (siehe Skizze) erhielt eine Besatzung 
von etwa 70Mann und wurde unter Kommando des Fhr. E l l i n g e r 
und Kadettaspirant H ö n i g gestellt. So war die ganze italienische Sandsack- 
stellung im eigenen Besitze. 31 Gefangene des JR. 158 blieben in der Hand 
des Angreifers, der Rest der feindlichen Grabenbesatzung hatte unter ZurM- 
lassung ehier großen Anzahl von Toten und Verwundeten die Flucht ergriffen. 
Befehlsgemäß wurde die Angriffskompagnie aus den stark vermischten Ver- 
bänden herausgezogen und zurückgenommen. Sie hatte erhebliche Verluste erlitten, 
die auf das nicht völlig gelungene Überraschungsmoment und auf den Umstand 
zurückzuführen waren, daß die Angreifer bereits beim Ansetzen des Sturmes unter 
starke feindliche Feuerwirkung gerieten. Dazu kam noch, daß die am linken 
Flügel vorstürmende Gruppe eine größere Strecke zurückzulegen hatte und durch 
den Verlust des Kommandanten eine Stockung erlitt. 
Sofort nach dem Wechsel der Besatzung arbeiteten Pioniere und Jäger 
eifrigst an der Ausgestaltung der Gräben, trotzdem war der Grad der Ver- 
teidigungssähigkeit, als später feindliches Artilleriefeuer einsetzte, wegen der kurzen 
für die Arbeit zur Verfügung stehenden Zeit ein minderer. Die neue Stellung 
bestand größten Teils aus Sandfäcken und Steinen. Nach eifriger Arbeit konnte 
Leutnant K o d i d e k um 8 Uhr 30 vorm. dem Regimentskommando melden, daß 
die Deckungen zur Not fertiggestellt seien. 
Ein um diese Zeit eintretender Nebel machte die Ordnung' der Verbände 
durch den Sektionskommandanten Oberleutnant H a n e l möglich. Kadettasp. 
Ebner verblieb mit 20 Mann in der vorgeschobenen Feldwachstellung, ein 
Schwärm der 13. Feldkompagnie diente als Verbindung zwischen der Feldwache 
und dem linken Flügel der Sektion 3. Ein und ein halber Zug der 16. Feld- 
kompagnie unter Fähnrich i. d. Res. S t o ck e r besetzte die italienische Sandsack- 
stellung. 
Die Besatzung der Sektion 3 und 4 bestand aus 3 schwachen Zügen der 
13. Feldkompagnie ohne Kommandanten, da Offiziere und die meisten höheren 
Chargen gefallen oder verwundet waren. 
Gegen 9 Uhr vorm. begann ein feindliches Artillerie- und Minenwerferfeuer 
mit wechselnder Stärke. 
Als die Verbindung mit dem Bataillons- und Regimentskommando wieder- 
hergestellt worden war, wurde dem Brigadekommando folgende telefonische Lage- 
Meldung erstattet:
	        
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