Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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schmal. Rechts im Anschlüsse ging das 1. Feldbataillon, links das 2. Feldbataillon 
vor. Das Angriffsziel war der Sattel zwischen 1804 und 1781, die allgemeine 
Richtung der auf diesen führende Karrenweg. Da der schmale Angriffsraum 
nur die Entwicklung zweier Züge gestattete, mußte die Vorrückung mit 
einer stark in die Tiefe gestaffelten Gruppierung durchgeführt werden. Rechts 
des Karrenweges ging der Zug des Fhr. i. d. Res. Arnold A n w a n d e r, links 
der des Leutuaut P e r c i g vor. Diese beiden und die nachfolgenden Reserve- 
züge waren mit den einzelnen Schwärmen auf je 50 Schritte hintereinander^ 
gegliedert. Während der Vorrückung erhielten sie heftiges Abwehrfeuer der 
italienischen Infanterie. Ohne Aufenthalt aber gelangten zuerst die beiden 
angreifenden Züge in das etwa 50 Schritte vor der feindlichen Stellung befind¬ 
liche deckende Gelände, wo kurze Atempause gehalten und die Gruppierung zum 
Sturme angenommen wurde. 
Der Zug des Fähnrich An wand er Arnold war anfangs im schußtoten 
Raum des Berghanges geschützt, doch bot der Anstieg im Schnee große Schwierig- 
keiten. Als dann Anwander an der Spitze eines Schwarmes (die anderen waren 
noch rückwärts gestaffelt) oben ankam, und die zum Gegenangriff vorgehenden 
Italiener mit Gewehr- und Handgranatenfeuer abwehren wollte, schlug mitten 
in die Kämpfenden ein eigenes 30.5 cm Mörsergeschütz, alles in Staub und 
Rauch hüllend, ein. Nachdem sich die erste Wirkung des Schreckens gelegt hatte 
und der Fähnrich sah, daß er mit seinen Jägern nur einen Regen von Steinen 
und Erdklumpen abbekommen hatte, benützte er den Moment der Bestürzung bei 
den Italienern und stürmte über den Geschoßtrichter hinweg gegen den feindlichen 
Graben. Die zugstarke Besatzung der Italiener ergab sich, nur der führende 
Offizier mußte im Kamps niedergemacht werden. 
Gegen ein von rechts noch heftig feuerndes Maschinengewehr ging 
Patrouillführer Inen furchtlos und schneidig vor und nahm die Bedienung 
gefangen. Die in der linken Flanke noch festhaltenden Italiener hielt Einj.-Freiw. 
Zugsführer Grebe mit einigen Jägern mit kräftigem Feuer nieder; hiebei 
wurde er schwer verwundet. 
Der kühne und geglückte Vorstoß des Fhr. A n w a n d e r hatte viel zum 
späteren Erfolg der Nachbargruppen beigetragen. Leutnant P e r c i g, der mit 
seinem Zuge durch das Gelände sehr benachteiligt war und im heftigen Feuer 
vorrücken mußte, kam nunmehr rascher vorwärts und drang ebenfalls bald in die 
feindlichen Gräben ein. 
Nun konnte anch ein vor der eingenommenen Stellung verlausender feind¬ 
licher: Graben, der später als die Campoluzzostellung erkannt wurde, unter Flanken- 
fener gehalten und so dessen Feuerwirkung gegen die Höhe 1781 und gegen die 
die Campolnzzostellungen angreifenden Kompagnien (2. und 4. Feldkompagnie) 
niedergehalten werden. 
9 Offiziere, 756 Mann der Italiener wurden gefangengenommen, 2 Ge- 
schütze, 712 Gewehre, 12 Tragtiere (Muli), 1 Maschinengewehr, 2 Minenwerfer 
und 420 Schrapnells wurden erbeutet. 
Die Verluste der 15. Feldkompagnie betrugen 9 Tote, 29 Verwundete. 
Später wurde die 13. Feldkompagnie (Oberleutnant i. d. R. Dr. P r a st) zur 
Verstärkung vorgeschoben, die 14. (Oberleutnant Z a n i n i Max) verblieb als 
Reserve hinter der Mitte. 
Der links im Anschlüsse liegende C o st o n d ' A r s i e r o konnte noch am 
selben Tage durch Teile des JR. 14 genommen werden. 
1. Feldbataillon. 
Beim 1. Feldhataillon war wieder die 2. und die halbe 4. Feldkompagnie 
als Angriffskompagnie bestimmt. Die restliche halbe 4. bildete die Bataillons- 
reserve.
	        
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