Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

— 33 — 
Hiezu bezog das Regiment mit dem 2. Feldbataillon (Hauptmann 
B u s s ch e) und dem 3. (Mazor P l a n i s e i g) im ersten Treffen eine Stellung 
östlich der Straße R i e p I i n - L a h o w c e. Das 1- Feldbataillon nahm 
nördlich Rieplin als Regimentsreserve Aufstellung. Die allgemeine Front 
war Nordost. 
Später wurden die 5. Feldkompagnie (Oberleutnant Eonzatti), die 
7. (Hauptmann Marbach) und die Maschinengewehrabteilung 2 (Hauptmann 
K s ch w e n d) als Nachrichtendetachement in den Wald nördlich R a d k o w auf 
die Höhe 251 entsendet, um den Wald aufzuklären und die Verbindung mit der 
3. Jnfanterie-Trnppendivision aufzunehmen. 
Obgleich gegeu Mittag die Gefahr für die Nachbardivision beseitigt war, 
konnte die 96. Jnfanteriebrigade den beabsichtigten Angriff gegen Telatyn 
nicht wieder aufnehmen, da sie nunmehr die nördlich von S t e n i a t y n schwer 
kämpfenden 121. Jnfanteriebrigade zu unterstützen hatte. 
Sie mußte hiezu aus der Bereitstellung bei L a h o w c e eine Links- 
schwenknng vollführen und verschob zu diesem Zwecke das 3. TJR. nördlich der 
Tiefenlinie an ihren linken Flügel in den Raum nördlich T e l a t y n. 
Laut Angriffsbefehl der Division hatte die Brigade — verstärkt durch 
das Honved-Jnfanterieregiment 12 — in das Gefecht der 121. Jnfanteriebrigade 
einzugreifen. Sie setzte das 4., links davon das 3. TJR., Direktion mit den 
inneren Flügeln der Regimenter auf Höhe 238 nordöstlich D n t r o w zum 
Angriffe an. Das Honved-Jnfanterieregiment 12 war vorläufig Reserve hinter 
dem linken Flügel der Brigade. . 
Beim Regimente begann der Angriff um 12 Uhr 45 mittags mit dem 
3. Feldbataillou westlich, dem 1. östlich im ersten Treffen. Direktion hatte das 
1. Feldbataillon auf Dutrow. Das 2. Feldbataillon, zu dem auch das auf 
die Höhe 251 entsendete Halbbataillon wieder eingerückt war, blieb Regiments- 
reserve hinter der Mitte nordöstlich P o s a d o w. 
Der Angriff wurde mit der 9. und 12., ferners der 3. und 4. Feldkompagnie 
in der Feuerlinie im heftigen Artillerieabwehrfeuer der Russen über vollkommen 
deckungsloses Gelände bis zur einbrechenden Dunkelheit auf etwa 800 Schritte 
an die russischen Stellungen nördlich Z n l i c e herangetragen. 
Die Hilfe der 96. Jnfanteriebrigade kam jedoch fchon zu spät. Die 
121. Jnfanteriebrigade mußte dem übermächtigen Drucke der Russen weichen. 
Der unterstützende Angriff hatte immerhin den Erfolg, daß die Russen der zurück- 
gehenden 121. Jnfanteriebrigade nicht folgten. 
Durch die Zurücknahme der letzteren mußten die Teile der 96. Infanterie- 
brigade ebenfalls auf gleiche Höhe zurückverlegt werden. Zu diesem Entschlüsse 
zwang auch die Erschöpfung der nunmehr bereits mehrere Tage ohne Ruhe im 
Gefechte befindlichen Truppen. 
Der Rückzugsbefehl erreichte das Regiment um 9 Uhr abends. Es löste 
sich in vollster Ordnung vom Gegner los und bezog hinter der Windmühlenhöhe 
bei P o s a d o w unter Sicherung durch Feldwachen ein Freilager. (Marsch- 
leistnng 10 Kilometer.) 
Am folgenden Tage (1. September) blieb das Regiment in Reservestellung 
hinter der Windmühlenhöhe nördlich P o s a d o w. Die Fahrküchen konnten 
herangezogen werden und nach mehreren Tagen wieder warme Kost verabreichen. 
Große Freude löste auch das Erscheinen der Feldpost aus, die zum erstenmale 
seit dem Abmärsche Grüße aus der Heimat brachte. 
Ein Angriff fand an diesem Tage nicht statt. 
Ein russisches Flugzeugs das seit etwa einer Woche täglich vormittags die 
Marschkolonnen begleitete oder die Stellungen überflog, erschien an diesem Tage 
schon um 7 Uhr früh. 
Das vormittags noch recht lebhafte Jnfanteriefeuer flaute gegen mittags 
immer mehr ab. 
Das 3. Regiment ioi4—is. 3
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.