Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Bei dem ungestümen Vorstürmen waren die Verluste auch dieser Abteilungen 
recht beträchtlich. ' Die 1. hatte 7 Tote und 50 Verwundete, die 6. Feldkompagnie 
5 Tote und 39 Verwundete. Von Offizieren wurden Oberleutnant H a l - 
h a m m e r Johann schwer verwundet.") Er starb bald darauf im Spitale in 
Beiz. Weiters erlitten Verwundungen Kadett i. d. R. Schweiget, 
Fähnrich i. d. R. Stiller. Letzterer und Kadett i. d. R. W i n d n e r zählten 
auch zu den Vermißten. 
Trotz der vorhergegangenen großen Marschleistungen, ermüdet außerdem 
durch den anstrengenden Nachtmarsch war das Regiment doch kampfeslustig ins 
Gefecht getreten. Im stürmischen Drange nach vorwärts hatte es schöne Teil- 
erfolge errungen, die es aber infolge des angeordneten Rückzuges nicht auswerten 
tonnte. 
Es hatte in diesem Gefechte seine Feuertaufe erhalten, den erstell Kampf 
ruhmvoll bestanden und den Grundstein für seine Tüchtigkeit und Tapferkeit 
während des folgenden vierjährigen Ringens im Weltkriege treu den Traditionen 
fptiter Verfahren oelßcit 
29. August. Bereits um 4 Uhr früh des nächsten Tages (29. August) 
marschierte das Regiment aus dem Nächtigungsorte ab und bezog nördlich 
S t a j e wieder eine Bereitschaftsstellung, um aus dieser, wie am Vortage, den 
Angriff durchzuführen. Die Russen hatten jedoch während der Nacht infolge 
des erfolgreichen Vordringens der 3. Jnfanterie-Trnppendivifion ihre Stellungen 
geräumt und waren nach Norden abgezogen. 
Die Verfolgung wurde sofort aufgenommen. Hiebei überschritt das Regi¬ 
ment bei Krzewica zum ersteumale die Reichsgrenze und rückte in der Folge 
gegen Rieplin, das von den abziehenden Russen in Brand gesteckt worden 
war, vor. Nördlich des Ortes kam es in den Nachmittagsstunden zu einem 
kurzen Kampfe mit russischen Nachhuten, die aber bald den Rückzug antraten. 
Gegen Abend bezogen die Bataillone südlich Rieplin ein Freilager, 
(Marschleistung 12Kilometer.) 
Gefechte bei Telatyn am 30., 31. August und 2. Sept. 1914. 
30. August. Nach kurzer Ruhe trat das Regiment schon um 6 Uhr früh 
des 30. August den Vormarsch über L a h o w c e an, um nach dem Befehle der 
Brigade auf den Höhen östlich und westlich Telatyn vorerst eine Stellung zu 
beziehen. Hier hatte es das Vorrücken der Nachbarbrigade (121. Infanterie- 
Brigade), die infolge übermächtigen Artilleriefeuers nicht vorwärtskommen konnte, 
abzuwarten. 
Auf der Straße nördlich Telatyn waren lange russische Kolonnen im 
Marsche nach Westen zu beobachten. 
Es war bereits Mittag, als das Regiment den Befehl zum Angriffe gegen 
die russischen Stellungen nördlich Telatyn erhielt. Oberleutnant S e m p e r, 
der mit einer halben 4. Feldkompagnie zur Erkundung des Angriffsgeländes und 
der russischen Stellungen entsendet wurde, meldete sehr gut ausgebaute und stark 
besetzte feindliche Gräben nördlich des Ortes Telatyn. 
Die anfänglich vom Brigadekommando für Mittag anbefohlene Vor- 
rücknngsbewegung wurde erst um 3 Uhr nachmittags angetreten, da bis zu diesem 
Zeitpunkte die Nachbarbrigade noch immer durch das russische Artilleriefeuer 
aufgehalten war. 
*) Bei der Bergung des schwerverwundeten Offiziers hatte sich Unterjäger Föger 
besonders verdient gemacht/
	        
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