Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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geben und bei dieser Gelegenheit auch die Mitwirkung des Grenzunterabschnitts- 
kommandos 9a (Regimentskommando Oberst Lauer) und des Grenzabschnitts- 
kommandos 9 (96. Jnsanteriebrigade - Kommando Oberst V o n b a n k) zu 
erwähnen. 
Die Tätigkeit dieser beiden vorgesetzten Kommanden konnte sich bei der 
Eigenart des Gebirgskrieges in einem Ausspielen der geringen Reserven, die eben 
zur Verfügung standen, und in einer möglichst zweckmäßigen Leitung und Ver- 
teilung des Artilleriefeuers nicht erschöpfen. Es galt vielmehr, die jeweilige 
Wichtigkeit der einzelnen Frontstücke gegen einander abzuwägen und die in einem 
bestimmten Zeitpunkte am meisten bedrohten Frontteile auf Kosten anderer, 
momentan minderwichtiger zu unterstützen, Verstärkungen an Maschinengewehren, 
an Nahkampfmitteln und Geschützen rechtzeitig aufzufordern und, wo es nottat, 
für deren beschleunigte und verläßliche Vorbringung durch unmittelbares Ein- 
greifen Sorge zu tragen. Durch Sicht beobachtete Truppenansammlungen, und 
Aussagen von Gefangenen brachten bald die Gewißheit, daß besonders dem 
Grenzunterabschnitt 9 ain der kommenden Kampfperiode erhöht Bedeutung 
zukommen werde. Innerhalb dieses Frontabschnittes wieder ließen die 
Zahl und Art der Vorstöße bald erkennen, daß die Hauptwucht des Angriffes sich 
gegen das C o l d i L a n a - Massiv konzentrierte und die italienische Heeres- 
leitung alles daransetzte, in diesem Räume einen Erfolg zu erzielen. 
Zur Besitznahme des E o l d i L a n a wurden nicht nur die Stellungen auf 
diesem selbst, sondern auch seine beiden Flanken (der Sief- Sattel und die C o l 
d i Rode- Stellung) mit größter Heftigkeit angegriffen, um bei einem Erfolg 
an einer dieser Stellen die C o l d i L a n a - Jnsanteriestellung und die Spitze 
im Rücken zu fassen. 
Gleichzeitig mit diesen Angriffen liefen jene gegen den Valparola- 
Abschnitt, welche sowohl ihrer Zahl und dem Einsätze der Kräfte nach erkennen 
ließen, daß auch hier ernstlich ein Durchbruch versucht wurde. Die Angriffe im 
L a g a z u o i - und Travenanzes - Abschnitt hingegen hatten in Verbindung 
mit denen im Nachbargrenzunterabschnitt 9b wohl nur den Zweck, Kräfte zu 
binden und festzuhalten. 
Mitte Oktober hatte das 96. Jnsanterie-Brigadekommando mit seinen sechs 
Kaiserjägerbataillonen (vom 1. und 3. TJR.) den bisher von der gleichen Anzahl 
deutscher Bataillone des Alpenkorps besetzt gewesenen Grenzabschnitt 9 über- 
nommen. Die bereits dort befindlichen österreichischen Bataillone und zwar: 
Landsturminfanteriebataillon 162 und die Standschützenbataillone Enneberg, 
P a s s e i e r und L i e n z waren im Abschnitte verblieben. Es muß jedoch hervor- 
gehoben werden, daß die Kaiserjägerbataillone nur einen Gefechtsstand von kaum 
mehr als 156 Feuergewehren per Kompagnie aufwiesen, während die deutschen 
Kompagnien mit etwa 236 Gewehren auf Kriegsstand waren. 
Durch die in den ersten Kampftagen erlittenen Verluste und durch die offen- 
sichtliche Vermehrung der feindlichen Infanterie- und Artilleriekräfte, sah sich 
Oberst V o n b a n k wiederholt veranlaßt, höherenorts (S n b r a y o n s- bezw. 
Jnfanterie-Truppendivisionskommando G o i g i n g e r) um die Zuweisung frischer 
Truppen, Geschütze und technischer Kampfmittel zn bitten, welchen Anforderungen 
stets in raschester Weise entsprochen wurde. 
Dies war ein wesentlicher Faktor für die Behauptung der Stellungen und 
in vielen Fällen auch von entscheidendem Einflüsse. Die in diesem Zeiträume ein- 
getroffenen Truppen und Abteilungen zeigt folgende Übersicht:
	        
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