Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

— 292 — 
. Erst am 21. Oktober wurde es lebhafter. Schon um 8 Uhr 30 früh nahmen 
die italienischen Geschütze der Fontana I und II mit großer Heftigkeit das 
Feuer gegen die Stellung der 7/1. TJR. auf. Die Abschnittsartillerie (Batterie 
3/14 und Geschütz 4/2 Gottinger) versuchten vergeblich, sie niederzuhalten. 
Auch die Bekämpfungsversuche der Nachbar- (V a l p a r o l a-) Artillerie waren 
infolge des kulissenartigen Einbaues der feindlichen Geschütze nicht erfolgreich. 
Nachmittags steigerte sich das feindliche Feuer von 3 Uhr 30 bis 4 Uhr 30 zu ganz 
besonderer Heftigkeit. 
Die Kampfgräben wurden größtenteils zerstört, Unterstände getroffen und in 
Brand gesteckt. Auch die Menschenverluste waren groß. Die 7/1. TJR. hatte 
8 Tote und 5 Verwundete, die deutsche GbMGA. 206 3 Verwundete. Ein 
MG. wurde durch Volltreffer unbrauchbar. 
Nach einem um 6 Uhr 30 vorm. des 22. Oktober einsetzenden Feuerüberfall 
der italienischen Artillerie arbeitete sich die Infanterie unter dem Schutze des 
Geschützfeuers hinter den Felstrümmern bis auf etwa 100 Schritte heran. Eine 
weitere Annäherung konnte zwar durch das Feuer der Besatzung an beiden Flügeln 
aufgehalten werden, doch gelang es einer italienischen Offizierspatrouille in der 
Mitte einzudringen. Der in der Nähe befindliche Fähnrich P i ch l e r warf sie 
jedoch mit einigen Jägern im Handgranatenkamps zurück. Zwei Italiener fielen, 
der führende Offizier konnte sich — scheinbar verwundet — durch Zurückkriechen 
hinter einen Felsblock retten. Die zurückgehende feindliche Abteilung kam in das 
Feuer eines Maschinengewehres des Detachements Hauptmann Z e y e r und einer 
Patrouille, die Major H ö g u schon in den Morgenstunden unter Kommando 
des Fähnrich I e l l i n e k zur Erkundung der feindlichen Stellung längs eines 
Felsbandes der sogenannten kleinen T v f a n a abgeschickt hatte. 
Ein zweiter Angriffsversuch um 1 Uhr 30 nachmittags wurde gleichfalls 
abgeschlagen. 
Die Verluste betrugen nur: 9 Verwundete. 
Aus den von Patrouillen eingebrachten Ausrüstungsstücken, konnte die 
Zugehörigkeit der gegenüberliegenden Abteilung zum italienischen JR. 46 fest- 
gestellt werden. 
Auch am 23. Oktober um 12 Uhr mittags lag auf der eigenen Fontana-Negra- 
Stellung starkes feindliches Artilleriefeuer, unter dessen Schutze sich wieder eine 
Abteilung von etwa 100 Italiener heranarbeitete. Das wohlgezielte Infanterie- 
fener der Besatzung zwang sie zum Rückzüge. 
Die feindliche Artillerie wirkte aber auch mit besonderer Heftigkeit in das 
Tal. Hiebei wurden Unterkünfte nächst der Wolf G l a n n v e l l - Hütte zerstört 
und die Mannschaft gezwungen, sich in einer steilen Schlucht zu decken. Wieder 
war die Abschnittsartillerie gegen die feindlichen Geschütze machtlos. Auch die 
V a l p a r o l a - Artillerie konnte keine Wirkung entfalten, da sie von ihrem 
Standpunkte aus 2 Gebirgsrücken zu überschießen hatte und die hiezn nötige 
Beobachtung uoch nicht eingerichtet war. 
Die Verluste des Tages betrugen: 1 Toter und 7 Verwundete. 
24. Oktober bis 5. November. Von jetzt ab trat Ruhe ein, die nur durch 
zeitweisen Geschützkampf und durch Jnsanteriegeplänkel unterbrochen wurde. 
Eine Feldwache, die sich bis an die Gräben der Fontana Negra- 
Stellung vorgeschoben hatte, wurde am 4. November angegriffen und geworfen. 
6. November. Nunmehr machte sich der Hochgebirgswinter täglich mehr 
fühlbar und lähmte die Angriffstätigkeit der Italiener fast ganz. 
Als eigene Patrouillen feststellten, daß Teile der italienischen F o n t a n a 
Negra- Stellung geräumt seien, besetzte ein Zug der eigenen Besatzung die ver- 
lassenen Gräben und trieb Patrouillen bis zur P u n t a M a r i e t t a vor, die 
jedoch besetzt vorgefunden wurde.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.