Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Besatzung der Siessattel - Stellung am 16. Oktober 1915: 
Stützpunkt 2250: 1 Offizier, 5 Unteroffiziere, 40 Jäger. 
Feldwache 1 : 1 HO 8 Jäger 1 NO. — 8 Manu Standschützen, 
„ 2:1 HO. 8 Jäger — 1 NO. — 8 Mann Standschützen 
„ 2g: 1 UO. 8 Jäger 
„ 3:1 UO. 8 Jäger — 1 UO. — 7 Mann Standschützen 
„ 4:1 UO. 8 Jäger — 1 UO. •—10 Mann Standschützen 
„ 4a: 1 UO. 12 Jäger 
„ 5:1 UO. 14 Jäger —■ 1 UO. —13 Mann Standschützen. 
Auf der Feldwache 4a: 2 Maschinengewehre der Maschinengewehr- 
abteiluug 5 (Leutnant i. d. Res. C o n r a d t). 
Auf der Feldwache 2a:2 Maschinengewehre der Maschinengewehr- 
abteilung 2 (Leutnant O b st g a r t e n). 
Zwischen Feldwache 2 und 2a: 2deutsche und 1 russisches Maschinengewehr. 
Besatzung: 8. Feldkompagnie + 40 Jäger der 7. Feldkompagnie + 1 Kom¬ 
pagnie des Standschützenbataillons E n n e b e r g, je 2 Maschinen- 
gewehre der Maschiüengewehrabteilung 2 und 5. 
Reserve: 1 Zug der 5. Feldkompagnie. 
Die feindliche Hauptstellung lag etwa 1500 bis 1700 Schritte vor der eigenen 
Nur an einigen Punkten hatten sich die Italiener mittels Sappen bis auf 150 
Schritte genähert. 
Bis einschließlich 16. Oktober herrschte an diesem Frontteil vollkommene 
Ruhe. Sie wurde von der Besatzung zur notdürftigen Ausgestaltung der Kampf- 
graben und zur Orientierung im Gelände benützt. 
Erst am 17. Oktober war in dem vor der Stellung liegenden C a st e l l o - 
wald der Bau von Laufgräben uud Bewegung kleinerer und größerer italienischer 
Abteilungen zu bemerken. 
Zur Sief- Stellung gehörte auch der bereits erwähnte Stützpunkt 2250. 
Seine Besatzung wurde von der Kompagnie der Sies-Stellung beigestellt und 
täglich abgelöst. Die Besatzung der Feldwachen verblieb ständig in den Stütz- 
punkten. Der Marsch zur Ablösung der Kampfanlage 2250 dauerte fast eine 
Stunde und könnte nur nachts durchgeführt werden. Die Kämpfe um diesen 
Stützpunkt wurden, da sie von den Italienern im engen Zusammenhange mit den 
Stürmen auf den Col di Lana geführt wurden, bereits im vorhergehenden 
Abschnitte behandelt. 
Am 18. Oktober machte sich eine erhöhte Tätigkeit der Italiener fühlbar. 
Um 2 Uhr früh näherten sich starke Patrouillen den Hindernissen, denen es bei 
Feldwache 2 und 2agelang, im Schutze der Dunkelheit die erste Hindernisreihe 
zu sprengen. Sie wurden aber rasch durch Gewehr- und Handgranatenfeuer ver- 
scheucht. Es sollte sich jedoch bald zeigen, daß diese Patrouillen durch Sprengen 
der Hindernisse einen größeren Angriff vorbereiten sollten. Um 5 Uhr 30 früh 
legte sich schweres feindliches Geschützfeuer auf die ganze Linie der Sief- 
Stellung, das um die Mittagszeit beträchtlich anschwoll uud Kampfgräben urfb 
Hindernisse arg zerstörte. Der erwartete Jnfanterieangriff setzte jedoch erst bei 
Beginn der Abenddämmerung ein und konnte ohne besondere Mühe abgeschlagen 
werden. 
Der Hauptstoß richtete sich gegen die Linie der Feldwache 4, 4 a und 5. 
Bei letzterer griff ein ganzer italienischer Zug an, der jedoch in dem gutgezielten 
Abwehrfeuer der Verteidiger nicht vorwärtskommen konnte und sehr große Ver- 
luste erlitt. Ein Teil der Angreifer flüchtete in eine deckende Mulde. Einjährig- 
Freiwilliger Unterjäoer P e l l i s ch e k nahm vier von ihnen gefangen und brachte 
außerdem zwei gefallene Italiener ein. Die Gefangenen sagten aus, daß der 
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