Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Hiebei machte sich auch das Jnfanteriefeuer eines italienischen Zuges sehr 
unangenehm fühlbar, der sich am Ende eines vom Monte Sief nach Osten 
ziehenden Grates festgesetzt hatte und die Besatzung im Rücken beschoß. Das auf 
der Spitze befindliche Gebirgsgeschütz konnte die feindlichen Schützen nur zeit¬ 
weise niederhalten. 
Die telefonische Verbindung war iu den ersten Nachmittagsstunden unter- 
Krochen worden; daher konnten Meldungen über die Lage nur auf optischem Wege 
abgegeben werden. Eine auf diese Weise angeforderte Verstärkung traf um 
6 Uhr 15 nachm. ein. (1.6. Ldsch.-Komp.) Außerdem hatte das K.-A.-Kommando 
im Laufe des Nachmittags die 13. und halbe 14. Ldsch.-Komp. als Reserve bis an 
das Ende des Laufgrabens vorgeschoben. 
Erst um 6 Uhr abends ließ allmählich die Artilleriebeschießung nach, setzte 
aber am Vormittag des 21. November wieder mit großer Heftigkeit ein. Wie am 
Vortage griff italienische Infanterie neuerdings an, wurde aber, trotzdem drei 
Anstürme aus der Richtung der F e l s e n w a ch e und östlich davon bis auf 
40 Schritte herankamen, durch das kräftige Sperrfeuer der Artillerie abgewiesen. 
Von diesen drei Angriffen waren zwei schwach, der letzte aber stark, mit etwa 
150 Mann und nach den Wahrnehmungen der Artilleriebeobachter unter Vor- 
tragung einer fliegenden Fahne geführt. 
Auch diesmal wurde die Besatzung wieder im Rücken beschossen. Die 
Bekämpfung der eingenisteten italienischen Abteilung, welche dieses Rückenfeuer 
abgab, konnte aber nicht durchgeführt werden, da das Gebirgsgeschütz und der 
Minenwerfer auf der Spitze durch einen Granatvolltreffer unbrauchbar geworden 
waren. 
Die 13. und 15. Ldsch.-Komp. hatte in den letzten Gefechtstagen bei ihrem 
ohnehin geringen - Stande (80 bis 90 Gewehre) recht empfindliche Verluste. 
10 Mann waren gefallen, 29 verwundet. 
Um die Zerstörungen der Kampfanlagen auszubessern, wurden, als gegen 
Abend Ruhe eintrat, sogleich alle verfügbaren Sappeure und Mannschaften der 
Arbeiterabteilungen auf die C o l d t Sana- Spitze entsendet. 
Am nächsten Tage (22. November) nahm die Artilleriegruppe des K.-A. 
Valparola die Besatzung des italienischen Schützen- und Laufgrabens, die 
in den Rücken der Spitzstellung wirkte, unter Feuer und. zerstörte ihn, wie auch 
die isappeu durch 10 Volltreffer vollkommen. 
Am 23. November versuchten feindliche Abteilungen,, sich etwa 50 Schritte 
vor der Spitz- Stellung festzusetzen. Sie wurden durch Handgranaten ver- 
trieben. Auch Ansammlungen vor dem linken Flügel der Stellung wurden durch 
Sperrfeuer zerstreut. Eine über Nacht gegen die S p i tz e vorgetriebene feindliche 
Sappe zerstörte das genaue Feuer des eigenen Infanteriegeschützes. 
Die fast tägliche Artilleriebeschießung und die zahlreichen Kämpfe vom 
1. bis 26. November hatten dem V/III Ldsch.-Bataillon (einschließlich der am 
10. November aufgeteilten Marschkompagnie) beträchtliche Verluste beigebracht. 
Zeit und Ort 
Ges. 
Stand 
tot 
7° 
vw. 
% 
vm. 
% 
Summe 
der Verluste 
°/° 
Verbleibt 
Stand 
vom 1.—26. Nov. 
auf Col di Lana- 
Spitze, Hang¬ 
stellung und Monte 
Sief. 
580 
31 
5.3 
63 
108 
56 
9-6 
150 
25-9 
430 
Das 3. Regiment 1314-18. 17
	        
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