Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Dem 1. Feldbataillon gelang es, nach und nach die ganze 1. Feld- 
kompagnie (Oblt. Br. W er d t), die 2. Feldkompagnie (Lt. Stolz) und die 
3. Feldkompagnie (Lt. i. d. Res. Sorm) über den Bach zu setzen, während die 
Maschinengewehre der Maschinengewehrabteilung 1 die russischen Linien mit 
Feuer niederhielt. Die 3. Feldkompagnie war den russischen Stellungen ziemlich 
nahegekommen, mußte jedoch wegen verlustbringendem Flankenfeuer zurück- 
genommen werden. 
Die Vorrückung der 9. und 10. Feldkompagnie beim 3. Feldbataillon gelang 
jedoch nicht. Der Bataillonskömmandant meldete um 11 Uhr vormittags: 
„Die feindlichen Stellungen stark besetzt, der Gegner hat Verstärkungen herangezogen- 
Beim Vorgehen geriet die 9. und 10. Fkp. in flankierendes MGfeuer und mußte in die 
Stellung am Damme zurückgehen. Der Angriff wäre äußerst verlustreich und das Gelingen 
nur bei Dämmerung möglich." 
Unter diesen Umständen schien somit ein Gelingen des Angriffes fraglich. 
Das Brigadekommando befahl daher um 11 Uhr 35 vormittags telephonisch, die 
Angriffsbewegung der jenseits des Baches befindlichen Teile nicht fortzusetzen, 
sondern die erreichte Stellung zu halten; es fei beabsichtigt, den Angriff in der 
Morgendämmerung des nächsten Tages durchzuführen. Zur lückenlosen Besetzung 
der Stellung erließ das Regimentskommando die nötigen Anordnungen. 
Die 7. Feldkompagni erhielt den Befehl, die Lücke, welche zwischen dem 
3. Feldbataillon und dem IR. 28 entstanden war, zu schließen. Die halbe 8. Feld- 
kompagnie wurde dem 1. Feldbataillon zur Ausfüllung des Zwischenraumes 
zwischen dem rechten Flügel und dem 4. TJR. zugewiesen. 
Im Laufe des Nachmittags teilte das Brigadekommando den einzelnen 
Bataillonsabschnitten Pionierabteilungen zu, welche für den morgigen Angriff 
neue Übergänge und Stege herzustellen hatten. 
Die drei Kompagnien des 1. Feldbataillons, welche unter sehr großen 
Verlusten das jenseitige Ufer gewonnen hatten, blieben tagsüber in einer sehr 
schwierigen Lage. Nur notdürftig eingegraben, waren sie dem russischen Feuer 
aus überhöhender Stellung ausgesetzt. Außerdem machte sich noch Munitions- 
mangel geltend. Jeglicher Zuschub war über die vollkommen eingesehenen und 
vom Feuer bestrichenen Stege äußerst verlustreich. 
Erst nach Eintritt der Dunkelheit konnte die Munitionsergänzung durch- 
geführt werden. 
Gegen Abend betrugen die Verluste des Regiments: 
1. Feldbataillon 95 Mann, 2. Feldbataillon 3 Mann, 3. Feldbataillon 
27 Mann, zusammen 125 Mann (Tote und Verwundete), von Offizieren: 
Fähnrich i. d. Res. Krip'pner Josef der 3. Feldkompagnie und Fähnrich 
i. d. Res. Englisch Josef der 1. Feldkompagnie verwundet. 
Ein in den Abendstunden vom Divisionskommando ausgegebener Befehl 
op. Nr. 350/1 avisierte die voraussichtliche Fortsetzung des Angriffes am nächsten 
Tage. Er lautete: 
„Am 19. wird der Angriff voraussichtlich fortgesetzt, über die Nacht wird sich die 
96. Jbrig. jenseits des Sekowabaches behaupten; ein Bataillon des 1. TJR. wurde dem 
Gmjr. Rziha als Brigadereserve zur Verfügung gestellt. 
Von der Gruppe Obst. Spielvogel bleibt das IN. 28 zumindest mit Feldwachen 
in der neuen Stellung. Feldjägerbataillon 30 wird dem Kmdten. des IR. 28 zur Ablösung oder 
als Reserve zur Verfügung gestellt und sucht sogleich Verbindung zu IR. 28. 
LJR. 12 hält den M. H. nördl. S e k o w a und den Rideanrand nordwestl. davon. 
In allen neuen Stellungen ist bei einbrechender Dunkelheit sogleich mit dem Ausbau 
zu beginnen, in erster Linie sind Hindernisse vorzutragen oder auszulegen. 
Zwei Bataillone 1. TJR. sind über Nacht Dionsreserve in Siary, dort auch das 
121. Jbrigkdo., 96. Jbrigkdo. auf Kote 498, JTDkdo. im M. H. Siary." 
Fabini FML.
	        
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