Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

Intendanfcdïenst im Gebirgskriege 
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bei jeder Kavalleriedivision nur ein Intendanzchef eingeteilt. Eingear¬ 
beitete Verpflegsbeamte wurden als Gehilfen der Intendanten verwendet. 
Versorgungslage im Herbst 1916. Die Nachschubverhältnisse waren 
ungünstig. Die Hauptverkehrsader Óradna—Straßeneinräumer—Czoka- 
nestie war 50 km lang. Der Zuschub aller Bedürfnisse in den Frontraum 
war nur bei rücksichtslosester Ausnützung aller vorhandenen Nachschub¬ 
mittel gewährleistet. Der Mangel an Kraftfahrzeugen war drückend 
fühlbar, denn das Straßenstück über den Paß Poeana rotunda war für 
die entkräfteten Pferde äußerst beschwerlich. Der Nachschub für das 
I. und XI. Korps rollte aus dem Hinterlande gemeinsam bis Bethlen. 
Dort teilte ihn die „Nachschubleitung Bethlen der Quartiermeister¬ 
abteilung der 7. Armee" (QuAbt. 7) in ganzen Wagenladungen auf und 
sandte den Bedarf des I. Korps auf der eingeleisigen Bahnstrecke in die 
Kopfstation Óradna weiter. Dort wurden die Verpflegsvorräte durch 
eine Armeefassungsstelle übernommen. Nachschubanforderungen waren 
an die Nachschubleitung zu richten. An Mannesverpflegung war kein 
Mangel zu befürchten. Statt Hafer wurden nur nährst off arme Ersatz¬ 
futtermittel zugewiesen. Die Zufuhr von Heu und Stroh aus dem Hinter¬ 
land war nicht zugestanden worden. Die Gefahr des Verhungerns vieler 
Pferde war daher groß. 
Die 16. Jägerbrigade war in den Abschnitten der 40. und 59. ID. 
aufgeteilt, ihre Jägerbataillone wurden daher von diesen ID. mitver- 
sorgt. Die 8. KD. von Óradna aus zu versorgen, war für deren Trains 
zu anstrengend, weshalb das XI. Korps diese KD. aus der ihr näher ge¬ 
legenen Fassungsstelle Jakobeny versorgte. Die Bekleidung und Aus¬ 
rüstung der Truppen befand sich in minderer Verfassung. Kälteschutz¬ 
mittel waren wegen rauhen Herbstwetters bereits dringend erforderlich. 
Regelung des Fassungs- und Zuschubdienstes. Diesbezüglich war 
Neuordnung unbedingt geboten, weil der Korpsverband neu errichtet 
worden war. Jede der Versorgungseinheiten des Korpsund die Fassungs¬ 
stelle mußte Anweisungen für ihr Verhalten bekommen, wenn die gleich¬ 
mäßige Versorgung aller Teile reibungslos vor sich gehen sollte. Da die 
operative Lage regelnden Einfluß einer mit den Verhältnissen genau ver¬ 
trauten Dienststelle auf haushälterische Vorratsbewirtschaftung gebot, 
wurde die Armee-Verpflegsfassungsstelle Óradna dem KK. unterstellt. 
Dieses erlangte dadurch das Verfügungsrecht über die Vorräte und konnte 
für deren gerechte Aufteilung sorgen. Letzteres war besonders wichtig hin¬ 
sichtlich der zwar regelmäßig, aber nur knapp nach dem Verpflegsstande 
allwöchentlich zugewiesenen Zubußen an Fett, Sardinen, Zucker, Mar¬
	        
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