Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

Intendanzdienst im Gebirgskriege 
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wurden Salz- oder Räucherfische, Käse, Speck, Selchfleisch, Würste, 
Obst oder Obstmus. Zugeführt wurde der Einkauf mit Pferdefuhrwerk 
oder Kraftwagen über Karerpaß—Vigo di Fassa. Aus Schlachtungsab¬ 
fällen — Unterfüßen und Knochen — erzeugte der Bataillonsfleisch¬ 
hauer Sülze, die ein- bis zweimal wöchentlich als Zubuße in der Stel¬ 
lung verabreicht wurden. Schweine konnten ab und zu im Fleimstal 
eingekauft werden, sie wurden beim Provianttrain aufgefüttert, dann zu 
Räucherfleisch und Wurst verarbeitet. Aus rohen Knochen des Schlacht¬ 
gefälles gewann die Proviantur durch Auskochen Fett. Im Fassatale war 
bei der ärmlich lebenden Einwohnerschaft nichts aufzubringen. 
5. Wintervorrat für die Gletscherstellung. Im September 1916 war 
es bereits eine brennende Frage, die Stellung mit Wintervorrat zu ver¬ 
sorgen, denn schon setzten starke Schneefälle ein, die bald eintretende 
Zuschubschwierigkeiten ankündigten. Das Gruppenkommando Marmolata 
meldete daher dem 90. IDKmdo. (auszugsweise) : 
An Verpflegung sollte hinterlegt werden für . . Monate je .... Tages - 
portionen: Auf „M"-Scharte 4/50, auf „3100" (auch für 3259) und auf Eisstütz¬ 
punkt „2800" je 2/50, auf „S" 3/60, auf „U" 2/100, auf „D" 2/50, auf Col di 
Busa 2/100, auf Gran Poz 2/250, zusammen 46.400 Portionen zu je 1 y2 kg, zusam¬ 
men 710 q; weiters Brennstoffe, für 710 Mann und 6 Monate 500 q Brennholz und 
840 q Holzkohle. Zum Tragen dieser Mengen von Pian Trevisan (GranPoz-Bahn 
genügt nur für laufenden Bedarf, Baranchiebahn ist noch nicht fertig) bis Gran Poz 
wären 370 Träger durch 3 Monate erforderlich, die aber nicht verfügbar sind. — 
Bis 1. November wären die Baranchiebahn bis Gran Poz, dann die Gol di Busa- 
und die „D"-Bahn fertigzustellen. Am 1. November werden die Eisstollen „U", „S" 
und „3200" fertiggestellt sein. Ab 15. September wären noch 100 kräftige Träger 
zuzuweisen. Diese müßten bis I.November auch die Baustoffe für ihre Baracken 
nach Baranchie herauf schaff en und wären von diesem Tag an in diesen Baracken 
unterzubringen. Unter diesen Voraussetzungen könnte der vorgeschlagene Winter¬ 
vorrat bis 15. Jänner 1917 (Termin eigentlich zu spät) hinterlegt sein. Die Erwägun¬ 
gen beruhen auf vorwinterlichen Erfahrungen in Stellung von 2400 m Höhe. 
Daraufhin wurde der Ausbau der Baranchie-, der Col di Busa- und 
der „D"-Seilbahn beschleunigt. Das Brennholz stellte das Bataillon selbst 
im Tale bereit. Das Brigadekommando wies die erbetene Menge Holz¬ 
kohle zu, an Verpflegung jedoch nur etwa ein Fünftel der beantragten 
Mengen. Laut Vormerkung des Proviantoffiziers wurden an Winterver- 
pflegsvorrat für die früher genannten Stellungen und Stände hinterlegt 
auf „M"-Scharte für 30, auf Pt. Penia für 60, sonst überall für 14 Tage, 
zusammen rund 9000 Portionen. An Holzkohle wurden 15.000 kg, an 
Beleuchtungsstoffen 260 kg eingelagert. Das hat auch genügt, obgleich 
öfter der laufende Zuschub durch mehrere Tage unterbunden gewesen
	        
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