Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

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Glingenbrunner 
Bekleidung. Die meisten neu zugewiesenen Truppen kamen in un¬ 
genügendem Bekleidungszustande an, viele sogar noch in leichten 
Sommerkleidern. Für die Ausrüstung der Infanterie stand noch Zeit zur 
Verfügung, einige Artillerietruppen mußten aber sofort in Sommer¬ 
kleidung in ihre Höhenstellungen abrücken. Dort war es nachts bereits 
empfindlich kalt, so daß auch schon die immer sehr viel Arbeit ver¬ 
ursachende Ausgabe der Kälteschutzmittel zwingend notwendig wurde. 
Die QuAbt. 10 lieferte aus ihren gut versorgten Armeemagazinen unge¬ 
säumt allen angeforderten Bedarf, besonders auch große Mengen Berg¬ 
schuhe aus ihrer leistungsfähigen Bergschuhfabrik. In mühevoller Arbeit 
gelang es, bis gegen Mitte Oktober das Korps für den Winter gut aus¬ 
zurüsten. Man war sich dabei bewußt, daß nach Gelingen des Durch¬ 
bruches viel Ausrüstung in den Stellungen liegen bleiben werde, mußte 
aber doch auch mit einer etwaigen Überwinterung im augenblicklich 
besetzten Räume rechnen. 
Vorsorgen für den Fall des Gelingens des Durchbruches. Die Aus¬ 
stattung mit Nachschubmitteln für den Vormarsch wurde bereits be¬ 
sprochen. Man konnte hoffen, durch Überraschung des Gegners größere 
Armeevorräte zu erbeuten, aus denen sich dann in erster Linie die vor¬ 
rückenden Truppen versorgen konnten. Bedacht zu nehmen war aber 
darauf, daß in den italienischen Magazinen frisches Brot kaum, Salz und 
Tabak nur spärlich zu finden sein würden, weiters daß die im Hoch¬ 
gebirge vorrückenden Truppen auf dem Wege nichts vorfinden und 
daher Nachschub verlangen dürften. 
Die Verpflegsausrüstung der zum Vordringen im Hochgebirge be¬ 
stimmten Kampftruppen bestand am Vorabend des Angriffes nebst der 
Normalverpflegung für den nächsten Tag aus 5 vom Manne zu tragen¬ 
den Reserveverpflegsportionen (4 kg), dann 3 Hartfutterportionen zu 
je 3 kg beim Pferde. Die in den Tälern Vorrückenden waren mit 3 Re¬ 
serveportionjen je Mann und Pferd bedacht. Alle Truppen hatten für 
2 Tage Lebendvieh mitzutreiben. Als Verpflegsgerät hatten die Hoch- 
gebirgs-Kampftruppen Kochkisten auf Tragtieren. 
Für den weiteren Nachschub zu den Kampftruppen im Falle der 
Vorrückung wurden die Tragtier staff ein mit Fleischkonserven, Hart¬ 
futter, Tabak und Salz, die fahrenden Verpflegsstaffeln mit etwa drei¬ 
tägigem Vorrate für die Kampftruppen an Brot, Kaffeekonserven, Hart¬ 
futter, Salz und Tabak beladen. Die Divisionswirtschaftsämter hatten 
für weitere 2 Tage Lebendvieh mitzuführen. Die Erfahrungen nach dem 
Durchbruche bewiesen, daß die gewählte Verpflegsausrüstung im all¬
	        
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