Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

Intendanzdienst im Gebirgskriege 
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Frontabschnitt aus der Abgabestelle Cer£a> in deren Nähe sie Divisions- 
Wirtschaftsamt, -Bäckerei und -Schlächterei aufstellte. Die deutsche 
Jägerdivision brachte für den ersten Bedarf eigene Vorräte mit, dann 
wurde sie aus der Fassungsstelle Baumbachhütte mitversorgt. Verpflegs¬ 
aushilfen zwischen öst.-ung. und reichsdeutschen Verbänden hatten die 
betroffenen Abgabestellen auf dem Dienstweg ihren vorgesetzten Quar¬ 
tiermeisterabteilungen zu melden, die sich dann gegenseitig aus nach¬ 
geschobenen Vorräten ausglichen. 
Wasserversorgung. Der Abschnitt verfügte über Wasserleitungen aus 
den beiden Haupttälern in die Höhenstellungen, um die Front vor dem 
äußersten Mangel an lebenswichtigem Naß zu schützen. Die Truppen 
waren durch den Ausbau der Dauerleitungen vom früher äußerst müh¬ 
samen Zu transport des Wassers auf langen beschwerlichen Strecken stark 
entlastet. Behelfsmäßige Anlage von Zisternen, das Anbringen von Wand¬ 
fässern und Bottichen samt Filtrieranlagen zum Auffangen von Regen¬ 
wasser, dann das Schmelzen und Abkochen vorhandenen Schnees in und 
nächst den Stellungen trugen auch zur Beseitigung des als schlimmste 
Plage gefürchteten Wassermangels bei. Besondere Vorsicht war im Winter 
notwendig, um die freiliegenden Rohrstränge der Wasserleitungen vor 
dem Einfrieren zu schützen: bei starkem Frost mußten die Rohre ent¬ 
leert werden, waren sie mit 20 bis 30 cm Schnee umhüllt, so beugte man 
durch ständiges Auslaufen des Wassers vor. 
Brennstoff Versorgung. Die Brennholzbeschaffung wurde den Front¬ 
truppen selbst überlassen. Der oberste Waldgürtel der Hochregionen 
wurde zur Hintanhaltung von Lawinen- oder Steinschlaggefahr geschont. 
Schlägerungen durften nur in den tieferen Lagen durch Plentern (Fällen 
einzelner Bäume) unter fachkundiger Leitung vorgenommen werden. 
Über alle Schlägerungen war genaue Vormerkung zu führen, die an die 
QuAbt. wegen Bezahlung der Holzlieferungen an die Waldbesitzer ab¬ 
geführt werden mußte. Da frisch gefälltes Holz wenig Wärme gibt und 
das Heranschaffen des Holzes in der besseren Jahreszeit leichter zu be¬ 
wirken ist, mußten die Stellungstruppen in der guten Jahreszeit reich¬ 
lichen Vorrat für den Winter ansammeln. Die Schlägerung und Zurich¬ 
tung des an der Front stets großen Bedarfes an Bauholz erfolgte weiter 
hinten durch bestimmte Arbeiterabteilungen der QuAbt. planmäßig im 
großen Maßstabe. Dabei wurde auch Kohlholz für den Betrieb von 
Kohlenmeilern gewonnen. Die Erzeugung und der Zuschub von Holz¬ 
kohle, sowie auch der für Liegestellen erforderlichen Holzwolle wurden 
von den Dienststellen hinter der Front veranlaßt.
	        
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