Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

10 
Glingenbrunner 
Stellungen viel Mühe und Plage. Die Gefechtstrains der Truppen hatten 
ihre Lager im Tal der Goldenen Bis trite. Die entbehrlichen Proviant¬ 
trains lagerten meistens im Großen Szamostale. Die Infanterie in den 
Höhenstellungen mußte alle Pferde ihres Trains und die MG-Tragtiere 
im Nachschubdienst einsetzen. Die 59. ID., zu Kriegsbeginn mit reiner 
Gebirgsausrüstung versehen, war im Laufe des Krieges zu gemischter 
Ausrüstung übergegangen (sie hatte zum Beispiel Feldküchen statt der 
ursprünglichen Kochkisten), die 40. HID. hingegen hatte fahrenden 
Train und nur Tragtiere bei den MG-Abteilungen. Es mußten bei ihr 
nun viele Zugpferde mit dem Improvisations-Tragtiersattel als Trag¬ 
tiere gehen. Die Proviantoffiziere legten sich beim Gefechtstrain Vor¬ 
ratskammern an. Den täglichen Nachschub für die Front schafften sie mit 
Fuhrwerk, bald auch mit Ausnützung der Schmalspurbahn im Haupt¬ 
tale, möglichst weit hinauf in die Seitentäler. Für die Höhenstellungen 
mußte dann der Bedarf mit Tragtieren oder als Mannestraglast zu Berg 
geschafft werden. Die Kochplätze — Feldküchen in Baracken — wurden 
so nahe als möglich an der Front, geschützt in den Seitentälchen an 
Wasserläufen gewählt. Das Hinaufbringen der Kost in einige Höhen¬ 
stellungen war recht beschwerlich. Manche Truppen beförderten die 
Kost in Kochkisten auf Tragtieren oder mittels Trägern, andere trugen 
sie in den Kesseln der Feldküchen zu, wieder andere baten um große 
Kessel mit Feldrosten, um nahe der Stellung kochen zu können. Viele 
Truppen bauten sich später selbst Seilaufzüge mit Hand- oder Göpel¬ 
betrieb in die Höhenstellungen. Drahtseile, Laufkatzen, Antriebscheiben 
oder Seiltrommeln mit Handkurbeln wurden nach Bedarf zugewiesen, 
alle anderen Bestandteile waren aus Holz an Ort und Stelle herzu¬ 
stellen. Häufig wurden auch Transportschlitten mit Drahtseilwinden 
zum Hinaufschaffen der Lasten auf steilem Hange verwendet. Das 
Drahtseil wurde um einen Widerhalt, zum Beispiel einen Baum gelegt 
und auf die Seiltrommel mit Handkurbel aufgewunden. So konnte man 
einen Feldküchenkessel, gefüllt etwa 100 kg schwer, leicht aufziehen. Mit 
mehreren solchen Drahtseilen konnten bei Einschalten von Lastumlege¬ 
stationen ansehnliche Lasten auch auf längeren Strecken zu Berge ge¬ 
schleift werden. In den Höhenstellungen, die bei stärkerem Unwetter 
schweren Zugangsweg haben konnten, waren Höhenvorräte an haltbaren 
Lebensmitteln (Konserven, Dauerfleisch, Zwieback, haltbare Gemüse 
u.a.m.) in entsprechend festgesetzten Mengen hinterlegt. Wo nicht 
feindliche Einwirkung den Nachschub an die Front während der Kampf¬ 
tätigkeit vorübergehend behindert hat, erfolgte die Versorgung den ganzen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.